Mietausfälle bei großen Wohnungsunternehmen halten sich laut einer dpa-Umfrage jedoch in Grenzen / Mehr Anfragen bei Wohngeldstellen
Tausende Mieter in Deutschland hätten sich in der Corona-Krise wegen Geldsorgen an ihre Vermieter gewandt, berichtet die MAZ und zitiert aus einer Umfrage für den Eigentümerverband Haus & Grund. Etwas mehr als sechs Prozent berichteten, bei ihnen führten Einkommenseinbußen wegen der Pandemie dazu, dass sie die Miete nicht zahlen könnten. Bei den großen Wohnungsunternehmen hielten sich die Ausfälle dagegen bisher in Grenzen. Mehr als drei Viertel der Befragten hätten angegeben, aktuell über genug Einkommen oder Rücklagen oder staatliche Hilfe zu verfügen, die die Zahlung der Miete ermögliche. Die Maßnahmen liefen jedoch irgendwann aus. „Wir befürchten, dass dann die Zahl derer, die nicht mehr zahlen können, deutlich steigt“, wird Verbandspräsident Kai Warnecke zitiert. Weil sich erst nach und nach herauskristallisiere, wie hoch die Einbußen bei Kurzarbeitergeld seien, rechne der Deutsche Städtetag noch in diesem Monat mit einer deutlichen Zunahme der Wohngeldanträge. Die Deutsche Wohnen werde einen mit 30 Millionen Euro bestückten Fonds einrichten, der für Mietausfälle aufkomme. Dafür sollten die Aktionäre auf 10 Cent der geplanten Dividende pro Aktie verzichten. Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch glaube, dass der Konzern 40 Millionen Euro wegen Stundungen und Ratenzahlungen später erhalten werde – bei jährlichen Mieteinnahmen von insgesamt 2 Milliarden Euro.
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Quelle: MAZ, Ausgabe vom 8. Mai 2020