Landeshauptstadt treibt die Entwicklung von Krampnitz voran

Neue Trams, zweigleisiger Ausbau und mehr Kapazität auf dem Betriebshof geplant

Die Landeshauptstadt Potsdam treibt die Entwicklung von Krampnitz voran und will die Erschließung des neuen Stadtquartiers durch eine umweltgerechte Mobilität sichern. Dazu bringt die Verwaltung in die nächste Stadtverordnetenversammlung eine Beschlussvorlage ein. Darüber informierte der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt, heute gemeinsam mit dem Geschäftsführer der ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH, Uwe Löschmann. „Der Beschlussvorschlag beinhaltet neben der Beschaffung neuer Straßenbahnen auch den zweigleisigen Ausbau der Nedlitzer Straße bis Campus Jungfernsee, Kapazitätserweiterungen des Betriebshofes sowie Planungen zur Verlängerung der Tram in den Norden. Damit sichern wir die Zukunftsfähigkeit und umweltgerechte Anbindung des neuen Stadtteils im Potsdamer Norden“, so Bernd Rubelt.

„Ich freue mich, dass wir den Stadtverordneten jetzt einen Vorschlag zur Umsetzung und Finanzierung der Tramanbindung von Krampnitz vorlegen können. Das Quartier wird ab dem Jahr 2024 stufenweise entwickelt. Zum Start des Busvorlaufs (2024 werden 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner erwartet) ist der Einsatz einer zusätzlichen Tram, und in den Jahren 2026 (3.000 Einwohnerinnen und Einwohner) und 2028 (5.000 Einwohnerinnen und Einwohner) der Einsatz von jeweils einer weiteren Tram vorgesehen. Das haben wir durch eine zielgerichtete Ausschreibung realisiert, in der die Ersatzfahrzeuge für die nicht barrierefreien zehn Tatra-Züge enthalten sind“, sagt Uwe Loeschmann.

Grundlage für die ÖPNV-Erschließung von Krampnitz ist ein von der ViP erarbeitetes ÖPNV-Angebotskonzept. Es umfasst das jeweils vorgesehenen ÖPNV-Angebot für die verschiedenen Entwicklungsphasen von Krampnitz. Für die Erschließung mit maximal 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern soll die Anbindung von Krampnitz vor Fertigstellung der Straßenbahn durch Busse sichergestellt werden. Die Endhaltestelle der Straßenbahn am Campus Jungfernsee ist dabei der Knotenpunkt, an dem der Umstieg zwischen Bus und Straßenbahn erfolgt. Zur Sicherstellung möglichst optimalen Anschlußbeziehungen wird das Angebot auf der Tramlinie 96 in der Hauptverkehrszeit entsprechend verstärkt.

Die Erschließung von Krampnitz mit dem ÖPNV erfolgt stufenweise parallel zur Besiedlung des Gebietes. Die Angebotsdichte hängt dabei von der Bevölkerungsentwicklung in Krampnitz ab.

Zur Sicherstellung der ÖPNV-Erschließung von Krampnitz mit maximal 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sind folgende konkreten Maßnahmen erforderlich, die nun von der SVV beschlossen werden sollen:

  • Beschaffung von Niederflurstraßenbahnen
  • Ersatzbeschaffung für nicht barrierefreie Tatra-Straßenbahnen: 10 Bahnen
  • Taktverdichtung auf der Tram 96 zum Busvorlaufbetrieb Krampnitz: 3 Bahnen
  • Kapazitätserweiterungen auf dem Betriebshof der ViP in der Fritz-Zubeil-Straße
  • Schaffung zusätzlicher Abstellmöglichkeiten für Tram
  • Schaffung zusätzlicher Abstellmöglichkeiten für Busse
  • Zweigleisiger Ausbau des Streckenabschnittes Campus Fachhochschule – Campus Jungfernsee (Nedlitzer Straße)
  • Zweigleisiger Ausbau der Nedlitzer Straße
  • Ausbau des Bereiches Campus Fachhochschule zum zweigleisigen Gleisdreieck
  • Planungen im Zusammenhang mit der Straßenbahnverlängerung in den Potsdamer Norden inklusive einem neuen Betriebsstützpunkt
  • Verlängerung der Straßenbahnstrecke nach Krampnitz und Fahrland
  • Bau eines Betriebsstützpunktes in Fahrland

Das Gesamtvolumen für diese Vorhaben umfasst insgesamt knapp 105 Millionen Euro. Davon werden ca. 91,5 Millionen Euro in den Jahren 2022 bis 2033 von der Landeshauptstadt Potsdam sowohl aus Eigenmitteln als auch aus Mitteln des Landes Brandenburg gemäß ÖPNV-Gesetz zur Verfügung gestellt. Die verbleibenden 13,5 Millionen Euro sollen aus Fördermitteln des Bundes (GVFG) und des Landes (RiLI ÖPNV-Invest) sowie aus Mitteln des Entwicklungsträgers bereitgestellt werden.

Auf dem ehemaligen Kasernengelände in Krampnitz soll Wohnraum für die wachsende Stadt geschaffen werden, ebenso Schulen, Kitas sowie Raum für Einzelhandel und weiteres Gewerbe. Seit Juni liegt der Bescheid der gemeinsamen Landesplanungsabteilung der Länder Berlin und Brandenburg vor, dass Krampnitz zunächst für maximal 5.000 Einwohner und Einwohnerinnen entwickelt werden darf. Eine Entwicklung darüber hinaus ist an den Bau einer Straßenbahn nach Krampnitz und Fahrland gekoppelt.