Koordinierungsstelle Wohnungstausch wird eingestellt

Stadtverwaltung will kostengünstigere und unbürokratischere Begleitung von tauschwilligen Mieter*innen

Symbolfoto: wal_172619 /Pixabay

Das Projekt „Koordinierungsstelle Wohnungstausch“ wird zum Ende dieses Jahres eingestellt. Das geht aus einer Mitteilungsvorlage der Stadtverwaltung für die heute stattfindende Stadtverordnetenversammlung hervor. „Die Koordinierungsstelle Wohnungstausch […] erhält im Jahr 2023 letztmalig Zuschüsse im Rahmen der Projektförderung. Eine Verlängerung dieser Projektförderung über das Jahr 2023 ist nicht vorgesehen“, heißt es darin.

Die Stadtverordneten hatten demnach den Oberbürgermeister beauftragt, wie das Thema Wohnungstausch künftig kostengünstiger und unbürokratischer in der Landeshauptstadt begleitet und umgesetzt werden kann. Hierfür soll eine Auswertung über die Erfahrungen und Ergebnisse im Förderzeitraum erstellt und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Die Evaluation soll voraussichtlich im ersten Quartal 2024 vorliegen. Eventuell soll es dann eine Ausschreibung für die entsprechende Dienstleistung geben, heißt es in der Mitteilungsvorlage.

Die Koordinierungsstelle Wohnungstausch wurde im September 2020 etabliert. Tauschwillige Mieter*innen können sich dort registrieren, zudem soll die Einrichtung sowohl Mieter*innen als auch Vermieter*innen für das Thema Wohnungstausch sensibilisieren. Von Projektbeginn an stehe die Koordinierungsstelle in engem und regelmäßigem Austausch mit der LHP und dem städtischen Wohnungsunternehmen, der ProPotsdam GmbH, so die Stadtverwaltung.

„Mit den Kooperationspartnern der Stadt und der Wohnungswirtschaft wird weiter Grundlagenarbeit zur Kooperation betrieben“, heißt es weiter in der Mitteilung. „Darin geklärt werden müssen die Voraussetzungen zur Schaffung von geeigneten Anreizsystemen (Umzugsbegleitung, Umzugskostenförderung, Mietzuschüsse, etc.). Die Bonusprogramme der ProPotsdam richten sich an eigene Mieter, funktionieren jedoch noch nicht für eigentümerübergreifende Tauschprozesse.“

Auch monetäre Anreize werden angesprochen. Diese sollten laut der Stadt über die reine Aufwandsentschädigung hinausgehen. Das treffe insbesondere auf die Unterstützung für Mietkosten zu, die als Anreiz für sich verkleinernde Parteien gegeben werden sollten, da die regulären Mietpreise bei Neuvermi etung oftmals eine Hürde darstellen.

Die MAZ beschreibt in ihrer heutigen Ausgabe einen nicht gelungenen Tausch einer Mieterin der GEWOBA. Auf MAZ-Anfrage habe eine Rathaussprecherin erklärt: „Seit Bestehen der Koordinierungsstelle Wohnungstausch konnten sieben Wohnungstausche durch sie erfolgreich vermittelt werden. Weitere vier Wohnungstausche befinden sich in der Vorsetzung zur Umsetzung.“

Den MAZ-Artikel können Sie hier lesen.

Quelle: Landeshauptstadt Potsdam; MAZ, Ausgabe vom 7. Juni 2023