Kommt eine Wende am Wohnungsmarkt?

Aktuell gebe es noch Vorzieheffekte, so die Berliner Zeitung. Durch steigende Zinsen schrumpfe die Käufergruppe jedoch

Wie die Berliner Zeitung am Wochenende berichtet, gehen Experten von einer Wende am Wohnungsmarkt aus. Bisher seien Vorzieheffekte von Menschen zu sehen, die noch schnell Immobilien kaufen wollten, bevor die Bauzinsen weiter steigen, habe Michael Voigtländer, Immobilienexperte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erklärt. „Im zweiten Quartal sollten wir dann aber eine Wende am Immobilienmarkt sehen“, meint er. „Klar ist, dass mit rapide steigenden Zinsen mehr und mehr Käufergruppen aus dem Markt fallen.“ Zudem gehe Voigtländer davon aus, dass auch die Neuvertragsmieten nicht mehr so stark wachsen dürften. „Die hohen Energiekosten schlagen bei den Nebenkosten durch und belasten die Zahlungsfähigkeit der Menschen.“ Laut der Frankfurter FMH-Finanzberatung seien die Zinsen für zehnjährige Standardkredite seit Dezember von 0,9 Prozent auf zuletzt rund 2,5 Prozent gestiegen. Auch Fachleute der Deutschen Bank erwarten, dass der Aufwärtszyklus am Wohnungsmarkt vor dem Ende steht und im Jahr 2024 auslaufe. Wie zudem aus einer Umfrage des Ifo-Instituts hervorgehe, klagten rund die Hälfte der Hochbau- und Tiefbauunternehmen über Lieferengpässe und erlebten mehr Auftragsstornierungen. Ein starker Neubau, der den Wohnungsmangel in vielen Ballungszentren beseitige, sei indes nicht zu erwarten. Im vergangenen Jahr seien nur gut 293.000 Wohnungen fertiggestellt worden. Dies liege meilenweit vom Neubauziel der Bundesregierung von 400.000 Wohnungen jährlich entfernt.

Den Artikel aus der Berliner Zeitung finden Sie hier.

Quelle: Berliner Zeitung, Ausgabe vom 16. Juli 2022