Kein Geld für neue Wohnungen durch Mietendeckel?

Sprecher: Berliner Genossenschaften würden Einnahmen in Höhe von rund 150 Millionen Euro fehlen

Der von der rot-rot-grünen Koalition im Berliner Senat geplante Mietendeckel würde den Wohnungsbaugenossenschaften in der Hauptstadt schwer zu schaffen machen, sagte Frank Schrecker, Sprecher der Genossenschaften, im Interview mit der Berliner Morgenpost. Sollten Mieterhöhungen für fünf Jahre verboten werden, entgingen den Genossenschaften in der Hauptstadt Einnahmen in Höhe von rund 150 Millionen Euro, heißt es in der Ausgabe vom 28. Juli. „Plus Fremdkapital geht dadurch eine halbe Milliarde Euro Investitionssumme für zusätzlichen Wohnraum und damit 3.000 genossenschaftliche Wohnungen verloren“, zitiert die Zeitung den Sprecher und Vorstand der Berolina, die 4.000 Wohnungen bewirtschaftet.

Zudem seien die Rahmenbedingungen für die Vereinigungen aktuell auch nicht gut. Zum Einen kritisiert Schrecker im Interview den Senat, der den Genossenschaften Areale von der „Resterampe“ übertragen habe. Zum Anderen seien die Bedingungen für Neubauvorhaben kaum tragbar, da unter anderem nicht klar sei, wer die Differenz zwischen der Miete in neu gebauten Sozialwohnungen und den realistischen Kosten durch die hohen Baupreise tragen soll. Zudem sei die geplante Härtefall-Klausel eine Zumutung, so Schrecker. Der Berolina-Vorstand kündigte im Interview an, gegebenenfalls auf Neubau zu verzichten und sich auf die Pflege des Bestands seiner Genossenschaft zu konzentrieren.

Quelle: Berliner Morgenpost

29.07.2019