Faktencheck des Tagesspiegel zum Wohnungsbau
Auf der Europakonferenz des Tagesspiegel habe Bundeskanzler Olaf Scholz deutlich gemacht, dass er seine Bundesregierung auf einem guten Weg sieht, die Wohnungsnot deutschlandweit zu lösen, schrieb die Zeitung am 21. März. Sie stellt die Frage, wie überzeugend seine Lösungsansätze sind und liefert einen „Faktencheck“.
Im Chancen-Check für den Wohnungsbau komme die Arbeitsgemeinschaft zeitgemäßes Bauen (Arge) aus Kiel zu dem Schluss, dass sich der Wohnungsbau in Großstädten kaum noch lohne. Um die Baukosten zu refinanzieren, müsse die Kaltmiete demnach mindestens bei etwa 17,5 bis 20 Euro je Quadratmeter liegen. Die Arge sehe deshalb wie der Kanzler einen hohen Subventionsbedarf. So könnten diejenigen, die sich derzeit auf dem Wohnungsmarkt schwertun, vom Neubau profitieren. Die Bundesregierung habe die Finanzmittel für den sozialen Wohnungsbau massiv angehoben, habe sich Scholz gelobt. Tatsächlich habe die Ampel die Bundesförderung für den sozialen Wohnungsbau nach Jahren der Flaute wieder angekurbelt, so der Tagesspiegel.
Mit den versprochenen Fördergeldern könnten 25.0000 Sozialwohnungen pro Jahr gebaut werden, habe Franz Michel vom Deutschen Mieterbund (DMB) geäußert. „40.000 neue Sozialwohnungen wären aber allein nötig, um jene Wohnungen zu ersetzen, die aus der Preisbindung fallen.“ Ursprünglich hatte sich die Ampel 100.000 neue Sozialwohnungen pro Jahr vorgenommen. Die bräuchte es auch, um die Wohnungsnot zu lösen, habe Michel betont.