Immowelt: Mieten steigen trotz Mietpreisbremse

In Potsdam seien die Preise in den letzten fünf Jahren um 16 Prozent angewachsen, so das Immobilienportal.

Immowelt-CEO Cai Nicolas Ziegler. Foto: Immowelt

Untersucht wurde die Entwicklung der Kaltmieten vor und nach Einführung der Mietpreisbremse im Jahr 2015. Die Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise lieferten die auf immowelt.de inserierten Angebote. Zur Auswertung seien ausschließlich Angebote berücksichtigt worden, die vermehrt nachgefragt worden seien. „Die Preise geben den mitttleren Wert der Angebotspreise der jeweils im 1. Halbjahr 2010, 2015 und 2020 angebotenen Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) wieder“, so das Portal. „Bei den Mietpreisen handelt es sich um Nettokaltmieten bei Neuvermietung.“

Demnach seien in 39 der 40 unter die Lupe genommenen Städte die Kaltmieten seit 2015 weiter gestiegen, in 37 von ihnen sei sogar ein zweistelliges prozentuales Wachstum registriert worden. Berlin habe mit einem Plus von 44 Prozent an der Spitze gelegen, gefolgt von München (+30 Prozent), Stuttgart und Düsseldorf (jeweils +24 Prozent).

Einen Zuwachs verzeichne auch Potsdam. Zwischen dem 1. Halbjahr 2010 und dem 1. Halbjahr 2015 sei der Kaltmietpreis der auf immowelt.de eingestellten Wohnungen um 13 Prozent gestiegen, zwischen dem 1. Halbjahr 2015 und dem 1. Halbjahr jedoch um 16 Prozent. Der gemittelte Kaltmietpreis habe im 1. Halbjahr 2010 bei 7,60 Euro pro Quadratmeter gelegen, fünf Jahre später bei 8,60 Euro und jetzt bei zehn Euro.

„In Städten mit Zuzug und folglich einer steigenden Nachfrage können die Mietanstiege nur durch gezielte Neubaumaßnahmen gebremst werden“, wird Prof. Dr. Cai Nicolas Ziegler, CEO von Immowelt, zitiert. „Die alleinige Erhöhung des Angebots reicht aufgrund der hohen Baukosten aber nicht aus. Vielmehr ist es die Aufgabe der Städte, Sozialwohnungen mit Preisbindung zu schaffen.“

Ein positives Beispiel für planvollen sozialen Wohnungsbau sei Hamburg. „In der Hansestadt kletterten die Angebotsmieten von 2010 auf 2015 noch um 29 Prozent“, so Immowelt. „In den vergangenen fünf Jahren konnte die Steigerungen auf 14 Prozent begrenzt werden.“ In Köln habe die Mietpreisbremse einen Rückgang des Anstiegs von 27 auf elf Prozent bewirkt.