Immobilienpreise weniger stark gesunken

Potsdam teuerste Brandenburger Kommune für Eigentumswohnungen

Die Entwicklung bei den Immobilienpreisen in Deutschland 2024. Grafik: Postbank

Der Abwärtstrend bei den Immobilienpreisen in Deutschland hat sich im Jahr 2024 fortgesetzt, aber deutlich abgeschwächt: Im Durchschnitt aller Landkreise und kreisfreien Städte sanken die Kosten für Eigentumswohnungen im Bestand gegenüber dem Vorjahr real, also unter Berücksichtigung der Inflationsrate von 2,2 Prozent, um 2,8 Prozent. Im Jahr 2023 lagen die Preise real noch 10,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dies sind zentrale Ergebnisse der Studie „Postbank Wohnatlas 2025“. Die Untersuchung führten Expert:innen des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) im Auftrag der Postbank durch.

„In vielen Regionen Deutschlands sind die Immobilienpreise gesunken, da die Nachfrage trotz gestiegener Reallöhne leicht nach­gelassen hat – eine Folge hoher Zinsen, unsicherer Förderbedingungen und steigender Lebenshaltungs-, Bau- und Renovierungskosten“, sagt Manuel Beermann, Leiter Produktmanagement Immobilien der Privatkundenbank in Deutschland. „Da wir nur von einer Preisdelle ausgehen, auf die wieder steigende Kaufpreise für Wohnimmobilien folgen, kann sich eine Investition jetzt lohnen. Dies gilt mit Blick auf die sehr geringe Bautätigkeit und der daraus folgenden Angebotsknappheit umso mehr. Ob sich die Finanzierung einer Immobilie tatsächlich rechnet, hängt im Einzelfall von der Finanz­kraft des Käufers oder der Käuferin und der Lage des Objekts ab.“

Überdurchschnittlicher Preisrückgang bei Big 7

Die sieben größten deutschen Städ­te („Big 7“) waren vom Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr besonders betroffen. Dort sanken 2024 die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Durchschnitt über alle sieben Metropolen real um 3,1 Pro­zent. Im Durchschnitt über alle sonstigen Großstädte gingen die Preise real um 2,2 Prozent zurück, in den Mittelstädten waren es real minus 2,8 Prozent und in den Landkreisen minus 2,9 Prozent.

„Nach mehreren Jahren besonders starken Wachstums sind die Immobilienmärkte in den Metropolregionen nach wie vor überhitzt. In den beliebten Großstädten und ihrem Umland sind die Bereinigungen inzwischen besonders deutlich zu spüren. Trotzdem bewegen sich die Preise für Eigentumswohnungen beispielsweise im Großraum München oder Hamburg derzeit noch auf einem sehr hohen Niveau, das nicht immer gerechtfertigt ist“, sagt Beermann.

Umland bleibt teuer

Auch im Umland der Metropolen sind die Kaufpreise inflationsbereinigt fast überall gesunken. Die stärksten realen Preisrückgänge im Speckgürtel von Berlin verzeichneten die Landkreise Dahme-Spreewald (-17,5 Prozent) und Oder-Spree (-9,9 Prozent).

Potsdam blieb die teuerste Brandenburger Kommune. Hier wurden für Eigentumswohnung im Schnitt 5046 Euro pro Quadratmeter abgerufen. 2023 waren es noch 5201 Euro (-5 Prozent).

Im Havelland sanken die Preise um rund 4,4 Prozent, in Oberhavel um 4,1 Prozent. Kaum Bewegung gab es in Potsdam-Mittelmark, geringe Abschläge wurden in Teltow-Fläming (-2,19 Prozent) verzeichnet.