Günstiger Wohnraum vor allem im Schlaatz

Gehaltsrechner stellt Haushaltseinkommen den Mieten auf freien Markt gegenüber.

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Wie stark belastet die Miete die Einkommen der Potsdamer? In welchem Stadtteil können sich Wohnungssuchende noch eine Wohnung leisten, wenn die Wohnkosten nicht mehr als ein Drittel des Einkommens verschlingen sollen? Diese Fragen stellte gestern die Online-Seite der MAZ und gab auch gleich eine Hilfestellung: Eine interaktive Karte mit einem Gehaltsrechner der Plattform GeoMap helfe dabei, die günstigen Stadtteile in Potsdam zu identifizieren. Dort könne man das verfügbare Haushaltseinkommen eingeben und auch, ob man eine 40-, 70-, 90- oder 120-Quadratmeter-Wohnung suche. Im Ergebnis werde angezeigt, wie groß der Anteil des verfügbaren Einkommens sei, der in jedem Stadtteil für die Miete draufgehe. Die Zahlen basieren dabei nicht auf den Mieten von sozialen Wohnungsunternehmen wie der ProPotsdam oder den Genossenschaften, sondern auf den teuren Angeboten auf dem freien Wohnungsmarkt und Inserate von Portalen wie Immowelt oder Immobilienscout24.

In Potsdam liege das verfügbare Haushaltseinkommen pro Monat laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Durchschnitt bei etwa 1800 Euro. Ein solcher Durchschnittshaushalt könne sich, wenn er maximal ein Drittel davon für die Miete ausgeben wolle, allein am Schlaatz eine 70-Quadratmeter-Wohnung suchen. Potsdam West und Fahrland lägen immerhin noch unter 40 Prozent Wohnkosten des Haushaltseinkommens. In Bornstedt müsste man sogar 71 Prozent des verfügbaren monatlichen Geldes nur für die Wohnung einplanen, in Golm, Neu Fahrland und der Brandenburger Vorstadt mehr als 60 Prozent.

Bei einer 40-Quadratmeter-Wohnung werde die Schwelle von 30 Prozent Mietkosten nur noch in Golm, Bornstedt, Neu Fahrland und der Brandenburger Vorstadt, sowie im südlichen Babelsberg, rund um den Hauptbahnhof und in der Berliner und Nauener Vorstadt überschritten. Doch das verfügbare Durchschnittseinkommen beruhe meist auf zwei Gehältern und damit mindestens zwei Personen, die dann Platz finden müssten.

Wer als besserverdienender Haushalt mit mindestens 2600 Euro im Monat maximal 30 Prozent für die Wohnkosten für eine 70-Quadratmeter-Wohnung ausgeben wolle, finde passende Angebote nicht nur am Schlaatz, sondern auch in Potsdam West, Fahrland, Bornim und dem Kirchsteigfeld. Selbst die 23 Prozent der Topverdiener-Haushalte, die mehr als 3600 Euro pro Monat zur Verfügung hätten, müssten für 120 Quadratmeter mehr als 40 oder 50 Prozent des Einkommens berappen.