„Größte Transformation seit den 1990ern“

Potsdams OB Mike Schubert in großen Interviews zur Stadtentwicklung

Oberbürgermeister Mike Schubert. Foto: Karoline Wolf

Beide lokale Tageszeitungen veröffentlichten in den letzten Tagen große Interviews mit dem vor einem Abwahlverfahren stehende Oberbürgermeister Mike Schubert. Im PNN-Gespräch mit Henri Kramer und Sabine Schicketanz betonte der SPD-Politiker, dass Potsdam von der „größten Transformation seit den 1990ern“ stehe. Konkret benannte er dabei die Herausforderungen digitale Transformation, Wärmewende, Verkehrswende und Stabilisierung der kommunalen Unternehmen.

Zum Thema Wohnungsnot befragt, sagte Schubert den PNN unter anderem: „[E]s sollten vor allem bezahlbare Wohnungen geschaffen werden. Doch die Preise sind in den letzten drei Jahren durch die Decke gegangen. Bei Errichtungspreisen von 21 bis 26 Euro pro Quadratmeter und weniger Bauförderung könnten wir momentan zwar bauen, aber nur am sozialen Bedarf vorbei. Daher hat die ProPotsdam entschieden, ohne Förderung nicht zu bauen. Das unterstütze ich.“

Auch zum Thema Tramtrasse nach Krampnitz befragte die Zeitung den OB. Er räumte ein, dass sich Zeiträume nach hinten verschieben werden, betonte jedoch, vom Projekt an sich in keiner Weise abzurücken: „Es geht darum, schon eingeplante Gelder zunächst für anderes zu nutzen. Ganz klar: Ich stelle Krampnitz mit 10.000 Bewohnern nicht infrage. Es gibt bei jeder Entwicklungsmaßnahme ein Gebot der Zügigkeit, und das steht.“ Der MAZ sagte Schubert: „An der Krampnitz-Tram selbst müssen wir unbedingt festhalten, denn nur dann kann der Stadtteil von 5000 auf 10.000 Einwohner wachsen und wir brauchen diesen zusätzlichen Wohnraum.“

Die Lage auf dem Potsdamer Wohnungsmarkt mache ihm persönlich Sorgen, bekundete der Oberbürgermeister in den PNN. „Ohne andere Formen der Finanzierung und mehr Unterstützung von Bund und Land werden wir Wohnungen nicht in dem Umfang bauen können, wie das in Potsdam nötig wäre.“ Eigene Bauförderprogramme könne sich die Stadt nicht leisten.