Geywitz plädiert für Umzug aufs Land

Die Bauministerin will zudem eine Strategie gegen den Wohnungsleerstand vorlegen.

Bundesbauministerin Klara Geywitz. Foto: Henning Schacht

Bundesbauministerin Klara Geywitz will angesichts der Wohnungsnot in den Großstädten Menschen zum Umzug in kleinere Orte oder aufs Land bewegen. Am 28. Juli zitierten die digitalen Sonntagsausgaben des Tagesspiegels und der Berliner Morgenpost aus einem entsprechenden Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Vortag. Am 29. Juli folgten die PNN, die MAZ und noch einmal die Berliner Morgenpost. „Gerade in kleinen und mittelgroßen Städten ist das Potenzial groß, weil es dort auch Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte gibt“, so die Ministerin.

Um Menschen zur Rückkehr in die Heimat oder zum Umzug aus der Stadt ins Umland zu bewegen, brauche es aber genügend Züge, Busse und digitale Angebote. „Aufgehen wird die Strategie nur, wenn das Leben jenseits der Metropolen nicht als Notfalllösung wahrgenommen wird“, meint die SPD-Politikerin. Oftmals seien Menschen gezwungen gewesen, zur Jobsuche ihre Gemeinde zu verlassen. Homeoffice und Digitalisierung böten inzwischen „ganz neue Möglichkeiten für das Leben und Arbeiten im ländlichen Raum“. Das wolle die Bundesregierung stärken.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund begrüße den Vorstoß von Geywitz laut MAZ ausdrücklich. „Mit rund 1,3 Millionen marktfähigen Wohnungen bietet sich dort eine große Chance, die Wohnungsmärkte in den Ballungsräumen zu entlasten und gleichzeitig die kleinen und mittleren Städte und Gemeinden zu stärken“, sage Hauptgeschäftsführer André Berghegger. Doch fehle es häufig an Breitband, Nahverkehrsangeboten, Ärzten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten sowie Sport- und Freizeitangeboten.

Geywitz wolle zudem gegen Wohnungsleerstand vorgehen. „Knapp zwei Millionen Wohnungen stehen leer“, habe sie der Zeitung gesagt. In den Großstädten oder Metropolregionen herrsche aber ein riesiger Bedarf. Sie wolle daher Ende des Jahres „eine Strategie gegen den Leerstand“ vorlegen.