Fast zwei Millionen Euro Fördermittel vom Bund

Potsdamer Begegnungshaus „Lottenhof“ ist eines von 26 neuen „Nationalen Projekten des Städtebaus“

Für die Sanierung des „Lottenhofs“ am Park Sanssouci gibt es Fördermittel in Höhe von 1,97 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Das teilte das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) mit. „Mit dem Nachbarschafts- und Begegnungshaus ‚Lottenhof’ soll auf der Grundlage eines gemeinsamen Konzepts von Nachbarschaft, Stadtverwaltung und Stiftung Preußische Schlösser und Gärten eine Zukunft für ein architektonisches Kleinod der Ostmoderne am Rande des UNESCO-Weltkulturerbes Schloss Sanssouci geschaffen werden“, heißt es in der Kurzbeschreibung des Projekts in der Liste der aktuell geförderten Projekte. Insgesamt stellt der Bund in diesem Jahr 75 Millionen Euro Fördermittel für die 26 neuen „Nationalen Projekte des Städtebaus“ zur Verfügung. Beworben hatten sch demnach 98 Städte und Gemeinden aus ganz Deutschland. Eine Jury unter Vorsitz des Parlamentarischen Staatssekretärs Volkmar Vogel hatte die Projekte ausgewählt und eine Förderempfehlung ausgesprochen. Aus dem Land Brandenburg sind drei Projekte dabei.

Noch einmal etwa die Hälfte der Fördersumme wolle die Landeshauptstadt für den „Lottenhof“ beisteuern, schreiben die PNN heute. Das Stadtteilnetzwerk Potsdam-West hoffe auf einen Baubeginn 2021. „Den Erfolg haben wir zum großen Teil der Stadt zu verdanken“, so Stephan Heinlein, der Vorsitzende des Stadtteilnetzwerkes, gegenüber den PNN. Die Verwaltung habe nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung den Förderantrag beim Bund eingereicht. Ab 2014 hätten Bewohner der Umgebung den verfallenen Gebäudekomplex entrümpelt und einen Nachbarschaftsgarten angelegt. Seither träfen sich Anwohner im Sommer zu Freiluftkino oder Tanzabenden. Es gebe einen vegan-vegetarischen Imbisswagen und einen Jugendtreffpunkt. Bis September vergangenen Jahres habe das Projekt „Scholle 34“ geheißen, bevor es in „Lottenhof“ umbenannt wurde, schreibt die Zeitung. In dem sanierten Gebäude solle nun laut des vom Stadtteilnetzwerk Potsdam-West in Abstimmung mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) erarbeiteten Raumkonzepts ein Bürgerzentrum entstehen. Die Stadt werde einen Teil der Räume für eine soziale Einrichtung nutzen.

Über das Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus fördert der Bund seit 2014 jährlich investive und konzeptionelle Vorhaben mit besonderer nationaler bzw. internationaler Wahrnehmbarkeit, mit hoher baukultureller Qualität, überdurchschnittlichem Investitionsvolumen sowie Projekte mit hohem Innovationspotenzial. Bisher sind damit Projekte des Städtebaus mit Bundesmitteln in Höhe von 521 Millionen Euro gefördert worden.

Gleichzeitig mit der Bekanntgabe der Förderprojekte 2020 wird heute der Projektaufruf für das kommende Jahr gestartet. Kommunen in Deutschland sind bis zum 22. Oktober 2020 aufgerufen, ihre Bewerbung und Projektskizzen für eine Förderung in 2021 einzureichen.

Die Liste der Förderprojekte 2020, der Projektaufruf für 2021, eine Karte aller bisher geförderten Projekte sowie weitere Informationen sind hier abrufbar. Den Artikel der PNN finden Sie hier.

Quellen: Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat; PNN, Ausgabe vom 30. Juni 2020