Erneut weniger Baugenehmigungen

Gestiegene Baupreise und mangelnde Handwerkerkapazitäten bremsen.

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Der Rückgang bei den Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland setzen sich laut Statistischem Bundesamt fort, so PNN, Tagesspiegel und MAZ am 17. Dezember. Die Behörden hätten im Oktober 25 399 Vorhaben für den Bau oder Umbau von Wohnungen genehmigt – 14,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. In den ersten zehn Monaten des Jahres sei demnach grünes Licht für insgesamt 297 453 Wohnungen gegeben worden, 4,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Allerdings würden genehmigte Wohnungen oft zunächst nicht gebaut, weil Handwerker und Baufirmen keine Kapazitäten hätten. Auch gestiegene Preise für Baustoffe und Bauland würden bremsen.

Bundesbauministerin Klara Geywitz habe zuletzt eingeräumt, dass die Ampelkoalition ihr Ziel von 400 000 neuen Wohnungen im Jahr verfehlen werde. Wegen gestiegener Kreditzinsen und Baupreise würden sich Bauherren zurückhalten oder ihre Projekte stornieren. Im November seien laut Ifo-Institut 16,7 Prozent der Firmen am Bau von Absagen betroffen. „Geplante Projekte passen nicht mehr ins Budget, die Aufträge gehen massiv zurück, Investitionen bewegen sich auf dem Niveau von 2009“, wird Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie in der MAZ zitiert. Für 2023 erwarte er einen weiteren Dämpfer und für das Jahr darauf sogar eine Delle: „Was heute nicht in den Auftragsbüchern steht, wird 2024 nicht gebaut.“

Auch die Sanierungsquote sei viel zu gering, so Felix Jansen, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Er fordere daher verpflichtende Klimaschutzpläne für den Bestand und Planungssicherheit bei den Förderungen. Die sollten gezielt zunächst dort erfolgen, wo Sanierungen besonders effizient seien. Oft fehle es Bauherren aber an den finanziellen Mitteln, so Jansen in der MAZ. „Nicht jeder, der sanieren will, kann das auch tun.“