Ein zünftiges „Plöger“ in der neuen Mitte

PWG 1956 eG gibt Vorgeschmack auf das künftige Quartier am Alten Markt

Zahlreiche Genossenschaftsmitglieder nutzen den Tag der offenen Baustelle der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG, um einen Einblick ins Baugeschehen zu erhalten. Foto: Stefan Gloede

Einen Vorgeschmack auf die künftige Belebung der Potsdamer Mitte am sogenannten Block III gewährte am Samstag die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG (PWG). Bei einem Tag der offenen Baustelle konnten sich Mitglieder der Genossenschaft, Geschäftspartner und Freunde der Genossenschaft aus nächster Nähe einen Eindruck vom Baugeschehen verschaffen. Entlang der neuen Anna-Zielenziger-Straße, direkt gegenüber dem Stadtschloss, wurde die Baustelle am Block III geöffnet.

Klaus-Dieter Boshold und Matthias Pludra, Vorstandmitglieder der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG, und Roswitha und Wolfgang Schwerdtfeger (v. l.), Mitglieder der PWG, beim Tag der offenen Baustelle in der Potsdamer Mitte. Foto: Stefan Gloede

Mehr als 300 geladene Gäste ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, einen Blick auf die vier entstehenden Gebäude zu werfen, die derzeit von der PWG an der ehemaligen Schloßstraße gebaut werden. Die Bauherren und Planer informierten beim geselligen Beisammensein über die Pläne für die Häuser. Abgerundet wurde das Programm durch musikalische Begleitung und gastronomische Angebote, die die künftige Nutzung erahnen ließen. So konnten die Gäste unter anderem am einstigen und bald wieder neu errichteten Plögerschen Gasthof ein zünftiges „Plöger“-Bier genießen.

Die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG errichtet in der Potsdamer Mitte, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Alten Markt und zur Nikolaikirche, vier Wohn- und Geschäftshäuser. Entlang der Anna-Zielenziger-Straße entstehen 28 familiengerechte Wohnungen, acht Gewerbeeinheiten sowie fünf Flächen für die gastronomische Nutzung. Ebenso sind Räume für Bildungs- und Kultureinrichtungen geplant. Unterhalb des Karrees wird zudem eine Tiefgarage errichtet.

Die Gebäude entstanden einst zwischen 1750 bis 1754 im Zuge der Stadtverschönerung unter Friedrich II. Sie wurden in der Nacht von Potsdam am 14. April 1945 zerstört beziehungsweise schwer beschädigt und später abgetragen. Gemäß des Leitbautenkonzepts werden die Fassaden des neuen Plögerschen Gasthofs an der Anna-Zielenziger-Straße 7 und des Eckhauses am Alten Markt 3 nach historischem Vorbild rekonstruiert.

Die Ausführung des Neubaus in der neuen Anna-Zielenziger-Straße 6 wird sich nicht an dem historischen Vorgänger orientieren, sondern in der Gestaltung neben dem Plögerschen Gasthof zurückhaltender auftreten. Der Neubau in der ehemaligen Schloßstraße 1-3 wird nach den Plänen ein großzügiges und repräsentatives Stadtpalais werden. Zusätzlich zu den vier Hauptgebäuden baut die PWG im Innenhof ein kleines Wohnhaus und ein pavillonartiges Galeriegebäude in Holzbauweise.

Neben Wohnungen und Gastronomie entstehen in den vier Hauptgebäuden Büroräume, Räume für verschiedenste öffentliche Veranstaltungen, Flächen für Galerien und Gewerbe. Die 28 Wohnungen sollen sozialverträglich 10 Prozent unter dem ortsüblichen Mietpreis angeboten werden. Die gesamten Investitionskosten liegen bei rund 37 Millionen Euro. Die Fertigstellung der Gebäude ist voraussichtlich Ende 2023.