Verwaltungsstab hebt Großschadensereignis für Potsdam vorerst auf

Die Lage habe sich entspannt, heißt es aus dem Rathaus.

Der Verwaltungsstab der Landeshauptstadt Potsdam hat das Großschadensereignis Massenanfall von Erkrankten vorerst aufgehoben. Das Großschadensereignis wurde am 18. Dezember 2020 in der Hochphase der zweiten Corona-Welle aufgrund einer Inzidenzzahl von über 200 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner sowie der hohen Bettenauslastung in den Kliniken der Versorgungscluster Corona (VCC Netzwerke) durch Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) nach Beratung mit dem Verwaltungsstab ausgerufen.

„Die Lage in den Krankenhäusern hat sich zwischenzeitlich deutlich entspannt. Auch das Transportaufkommen hat sich auf die tagesüblichen Fallzahlen eingependelt“, sagte Mike Schubert. „Wir werden die weitere Entwicklung der Infektionen und Auslastung der Bettenkapazitäten in den kommenden Wochen selbstverständlich beobachten und versuchen mit geeigneten Maßnahmen die Zahl der Neuinfektionen nicht erneut so stark ansteigen zu lassen. Bei einer Verschärfung der Situation kann es erneut notwendig werden, ein Großschadensereignis Massenanfall Erkrankte auszurufen“, so der Oberbürgermeister.

Um die Weihnachtszeit waren hohe Inzidenzen, angespannte Personalsituationen und hohe Auslastungsgrade der Kliniken zu verzeichnen. In deren Folge mussten Patienten in deutlich entferntere Kliniken verlegt werden – teilweise auch in angrenzende Bundesländer. Ziel war es, die Behandlung von Notfallpatienten sicherzustellen und Behandlungsmängel zu vermeiden. Dies machte eine zentrale Koordinierung der Patientenströme erforderlich. Die nötige Verteilung von Patienten in andere Rettungsdienstbereiche konnte erfolgreich mit den Einheiten des Regelrettungsdienstes und Einheiten des Katastrophenschutzes bewerkstelligt werden.

In der Landeshauptstadt Potsdam musste in diesem Zeitraum eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Notfall- und Krankentransporten durchgeführt werden. Einheiten aus der Landeshauptstadt unterstützten bei zwei umfangreichen Verlegungen aus der Region Cottbus in andere Krankenhäuser. Der Krankentransport des Regelrettungsdienstes wurde hierbei durch Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes (Katastrophenschutz) tatkräftig unterstützt. Weitere Einsatzkräfte standen zur Absicherung von Transportspitzen bereit. Während des gesamten Zeitraums erfolgte eine enge Abstimmung mit den Ärztlichen Leitern der benachbarten Rettungsdienstbereiche und der Koordinierungsstelle für die Krankenhäuser.

Mit dem Ausrufen des Großschadensereignisses konnten weitere Betten in privaten Kliniken zur Behandlung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten in Anspruch genommen werden. Zudem hätten im Bedarfsfall auch die in ihrem Beruf tätigen Ärzte, Psychotherapeuten, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker und Angehörige sonstiger Gesundheitsberufe zur Bewältigung aller Maßnahmen des Großschadensereignisses (MANV-E) in der Landeshauptstadt Potsdam herangezogen werden. Dieses Mittel musste bislang nicht genutzt werden.

Quelle: Bereich Presse und Kommunikation der Landeshauptstadt Potsdam