Fachgemeinschaft: Entschlackung von Regelungen dringend nötig
„Die Bauunternehmen in Berlin und Brandenburg haben kein gutes Geschäftsjahr hinter sich. Nur noch 28 Prozent der Unternehmen schätzen ihre aktuelle Geschäftslage als gut ein“, erklärt Klaus-Dieter Müller, Präsident der Fachgemeinschaft Bau. Auch auf das kommende Jahr blicken die Firmen demnach mit Sorge. „In den letzten beiden Jahren sind die Genehmigungen im Wohnungsbau in Berlin um rund 50 und in Brandenburg um rund 65 Prozent zurückgegangen. Damit wird die Baukonjunktur auch in 2025 schwach bleiben. Grund dafür ist die Zurückhaltung der Bauherren aufgrund zu hoher Standards und einer fehlenden auskömmlichen Förderung. Zudem sind weiterhin bestimmende Themen die Bürokratiehemmnisse und die mangelnde Leistungsfähigkeit der Behörden.“
„Materialpreissteigerungen, fehlende Leistungsfähigkeit der Verwaltung mit gleichzeitiger überbordender Bürokratie, weitere Verschärfung der Standards ohne langfristige Förderprogramme haben den Auftragsrückgang in unserer Branche weiter beschleunigt. Dazu kommt, dass die öffentliche Hand trotz riesigem Bedarf in 2024 weniger als in den Vorjahren investiert hat“, sagt Katarzyna Urbanczyk-Siwek, Geschäftsführerin der Fachgemeinschaft.
„Die Priorität der zukünftigen Bundesregierung muss eine verlässliche Bau- und Infrastrukturpolitik sein. Wir brauchen dringend eine praxisorientierte und langfristige Neubauförderung sowie eine Überprüfung aller Standards auf Sinnhaftigkeit. Weiter braucht es in Berlin und Brandenburg eine Entschlackung der mit Bau zusammenhängenden Verwaltungsverfahren und nach wie vor eine erhebliche digitale und personelle Aufrüstung der Verwaltung. Die Verabschiedung des Schneller-Bauen-Gesetzes muss wie geplant im Dezember erfolgen damit die Umsetzung schleunigst beginnen kann. Zusätzlich muss der Staat wieder stärker als Investor auftreten als in den vergangenen beiden Jahren“, so Katarzyna Urbanczyk-Siwek.
Detaillierte Daten finden Sie hier in einer Präsentation.