BBSR legt neuen Raumordnungsbericht vor

Thema „Wettbewerbsfähigkeit stärken“: Veröffentlichung zeigt Chancen und Herausforderungen der kommenden Jahre

Regionale Wettbewerbsfähigkeit braucht die dauerhafte Anstrengung von Akteuren aus Politik, Planung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die unterschiedliche Ausgangslage, aber auch die demografische Entwicklung sowie der wirtschaftliche Strukturwandel stellen städtische und ländliche Räume vor sehr unterschiedliche Herausforderungen. Das geht aus dem Raumordnungsbericht 2021 des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor. Dieser nimmt vor allem die raumordnerischen und regionalplanerischen Handlungsmöglichkeiten in den Blick.

Von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland haben nicht alle Regionen gleichermaßen profitiert, ist in dem Bericht zu lesen. Insbesondere die Metropolregionen – und vor allem die dortigen Kernstädte – waren sehr erfolgreich, etwa hinsichtlich der Produktivität und bei der Digitalisierung. Auf der anderen Seite gibt es aber auch strukturschwache Räume: Sie sind durch höhere Arbeitslosenquoten, niedrigere Einkommen, einen höheren Anteil an Schulabgängern ohne Abschluss oder einen höheren Anteil an Haushalten ohne schnelles Internet geprägt. Daher gelte es, die Entwicklungskerne so zu qualifizieren, dass ihre wirtschaftliche Strahlkraft auch in das weitere Umland wirken kann, so das BBSR.

Potsdam beispielsweise gehört zu den Regionen, die laut des Berichts von der Entwicklung profitieren. So sei in den kommenden 20 Jahren einen deutlichen Bevölkerungszuwachs von mehr als zehn Prozent gegenüber 2017 zu erwarten. Auch für die Zahl der Erwerbspersonen wird für Potsdam eine Zunahme von mehr als drei Prozent prognostiziert.

Deutschland stehe auch künftig vor drei großen Herausforderungen: dem demografischen Wandel verbunden mit einem Rückgang der Erwerbspersonen, der zunehmenden Globalisierung zusammen mit der hohen Exportabhängigkeit des Landes und dem Wandel der Arbeitswelt durch eine zunehmende Digitalisierung. Die Auswirkungen auf die Regionen werden je nach Ausgangslage sehr unterschiedlich sein. Damit sich auch kaum industrialisierte Regionen mit wenigen mittelständischen Betrieben im Strukturwandel neu positionieren können, braucht es einen schnellen Ausbau insbesondere der sehr leistungsfähigen digitalen Infrastruktur.

Der Raumordnungsbericht fokussiert auf das Thema „Wettbewerbsfähigkeit stärken“ der Leitbilder und Handlungsstrategien für die Raumentwicklung in Deutschland. Schlussfolgerungen und Strategieempfehlungen für die Politik runden jedes Kapitel ab. Das Bundeskabinett habe den Bericht bereits „zur Kenntnis genommen“, heißt es in der Mitteilung des BBSR. Der Bericht richte sich jedoch nicht nur an politische Entscheidungsträger, sondern biete allen fachlich Interessierten eine verständliche, übersichtliche und räumlich konkrete Darstellung der Lebensbedingungen in Deutschland.

Den Raumordnungsbericht können Sie hier herunterladen.

Quelle: BBSR