Klimaschutz beim Wohnen bezahlbar umsetzen heißt das Ziel der im November neu gegründeten bundesweiten Allianz für einen klimaneutralen Wohngebäudebestand.
Diese ist ein Bündnis aus 11 Unternehmen und Institutionen aus der Wohnungswirtschaft, Industrie und Forschung, dessen Arbeit zunächst ein praxisorientiertes Forschungsprojekt in über 500 Mehrfamilienhäusern umfasst. Im Ergebnis soll ein kosteneffizienter und technologieoffener Maßnahmenkatalog für mehr Energieeffizienz erarbeitet werden.
Klimaschutz im Gebäudebereich vs. bezahlbares Wohnen: Ein Schlüssel für bezahlbaren Klimaschutz bei Wohngebäuden liegt nach Überzeugung der Allianzmitglieder in einer Effizienzsteigerung bei der Wärmeversorgung von Gebäuden. Neben den Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle müsse insbesondere die technische Infrastruktur von Gebäuden durch Maßnahmen mit einem hohen Kosten-Nutzen-Effekt verbessert werden. Hier handelt es sich um nicht genutzte Effizienzpotenziale, die zu relativ geringen Kosten gehoben werden können.
Mitglied der Allianz für einen klimaneutralen Wohngebäudebestand ist unter anderem der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Dessen Präsident Axel Gedaschko fordert: „Noch mehr Energieeffizienz bei Wohngebäuden ohne Überbelastung von Vermietern und Mietern geht nur, wenn Bauherren und Immobilieneigentümer auf einen kosteneffizienten, technologieoffenen Maßnahmenmix zurückgreifen können. Statt wie bisher nur die teuersten Maßnahmen müssen diejenigen mit dem besten Kosten-Nutzen-Effekt von der Politik stärker adressiert werden.“
Im Rahmen des angedachten Forschungsprojektes sind eine Datenanalyse bereits durchgeführter Sanierungsmaßnahmen, eine Studie zu Möglichkeiten der Effizienzsteigerung von Heizkesseln sowie eine Pilotstudie geplant, bei der verschiedene technische Maßnahmen im praktischen Einsatz untersucht werden. Dazu zählen sowohl die Optimierung der Wärmeverteilung im Gebäude, wie etwa der hydraulische Abgleich, als auch die Unterstützung der Bewohner bei möglichst sparsamen Heizverhalten. Hinzu kommen programmierbare Heizkörperthermostate, eine mobile Steuerung der Heizkörper über vernetzte Technik, mehr sowie zeitnahe Informationen zum Wärmeverbrauch und Lüftungsassistenten zum Einsatz.