650 neue Wohnungen am Stern Center

Vier Hochhäuser mit je 60 Metern Höhe sollen rund um das Einkaufszentrum entstehen / Auch Mieten im preisgedämpften Segment vorgesehen

Grafik: Baumschlager Eberle Architekten Hamburg

Die PNN berichten heute über die am gestrigen Dienstag vorgestellten Ergebnisse des sogenannten „Kooperativen Gestaltungsverfahrens“ für den Bau von Hochhäusern Am Stern.

Das Konzept sieht laut Stadtverwaltung vor, das Areal rund um das Einkaufszentrum Stern-Center und einige wenige ergänzende Büroflächen durch etwa 650 Wohnungen mit zusammen circa 60.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche in vier Hochhäusern mit jeweils rund 60 Metern Höhe zu ergänzen. Diese Bauten sollen jeweils leicht gegeneinander verdreht werden, sodass für alle Wohnungen eine gute Belichtung erreicht und durch eine abwechslungsreiche Fassade zugleich ein positives Erscheinungsbild der Gesamtanlage erzielt wird. Das vorgeschlagene Konzept liefere darüber hinaus eine große Flexibilität für unterschiedliche Wohnungsgrößen und -zuschnitte. Damit solle dem Anspruch Rechnung getragen werden, hier auch Wohnungen im preisgedämpften Segment anzubieten – also zu Mieten, die zwischen den subventionierten Mieten des sozialen Wohnungsbaus und den marktüblichen Neubaumieten liegen, heißt es aus dem Rathaus. Auch Dachgärten seien vorgesehen. Sozialwohnungen seien nicht geplant„weil es davon in Drewitz und am Stern schon viele gibt“, schreiben die PNN heute. Im Kommentar stellt PNN-Chefredakteurin Sabine Schicketanz die Frage, ob Potsdam vier neue Hochhäuser Am Stern brauche, und mit einem „ja“ beantwortet. Es mangele an günstigen und verkehrlich gut angebundenen Wohnungen. Aber auch für das Umfeld am Stern-Center könnten die Hochhäuser positive Wirkung haben: Die Anbindung des Stern-Centers an die anliegenden Wohnungen sei „nur mäßig gelungen“. „Wenn nun dort statt parkender Autos nutzbare Grünflächen und eine gute Atmosphäre entstehen, ist auch das ein Gewinn – für die neuen Mieter, die Einkaufenden im Stern-Center und auch für die Bewohner von Stern und Drewitz.“

Das Kooperative Gestaltungsverfahren mit drei international renommierten Architekturbüros hatte der Projektentwickler ECE in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Potsdam im Dezember 2019 auf den Weg gebracht, nachdem zuvor im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen Wirtschaft und Entwicklung des Ländlichen Raumes ausführlich die Ziele und Rahmenbedingungen der vorgesehenen Entwicklung erörtert worden sind. In das Verfahren waren neben dem Begleitgremium auch Vertreter von Fachbüros und der Stadtfraktionen eingebunden.

Das Siegerbüro Baumschlager Eberle wurde 1985 in Vorarlberg gegründet und ist zwischenzeitlich international an 13 Standorten tätig. Es ist in Deutschland vertreten in Berlin und Hamburg. Der Entwurf von Baumschlager Eberle musste sich gegen die beiden weiteren Entwürfe der Büros Allmann Sattler Wappner (München) und Callison RTKL (London/Berlin) mit ihrer hohen Qualität behaupten, habe sich letztendlich jedoch klar bei dem Begleitgremium durchsetzen können, schreibt die Stadterwaltung.

Das Projekt bedürfe zu seiner Realisierung einer Änderung des bislang geltenden Planungsrechts. Die Einleitung eines entsprechenden vorhabenbezogenen Bebauungsplanverfahrens, das an den beiden maßgeblichen Standorten die Festsetzungen des bisherigen Bebauungsplans Nr. 22 „Stern-Center“ ersetzen soll, hat die Stadtverordnetenversammlung am 3. Juni 2020 beschlossen. Die inhaltliche Ausrichtung für dieses Planverfahren sei der prämierte Entwurf, der im Rahmen des weiteren Verfahrens auf der Basis der Empfehlungen des Begleitgremiums in einigen Punkten überarbeitet und angepasst werden wird. Das Ergebnis des Planverfahrens werde damit nicht vorweggenommen.

Zunächst werden die Ergebnisse des Gestaltungsverfahrens im August dem zuständigen Ausschuss der Stadtverordnetenversammlung vorgestellt; im Weiteren werden dann auch die Öffentlichkeit und die verschiedensten beteiligten Behörden Gelegenheit haben, sich zu den Zielen der Planung zu äußern, so die Stadtverwaltung.

Zum Artikel der PNN gelangen Sie hier.

Quellen: Bereich Presse und Kommunikation der Landeshauptstadt Potsdam; PNN, Ausgabe vom 1. Juli 2020.