1.520 Wohnungen fehlen in Potsdam

Pestel-Institut: Neubau dringend erforderlich

Blick auf Babelsberg. Foto: Pixabay/Kai Vogel

In Potsdam und Potsdam-Mittelmark besteht ein erheblicher Bedarf an Neubauten, um das Defizit an Wohnungen zu verringern. Das hat das Pestel-Institut in einer Regional-Analyse festgestellt, aus der die MAZ zitiert. Demnach fehlen in Potsdam aktuell rund 1.520 Wohnungen, in Potsdam-Mittelmark sogar etwa 2.860. „Der Neubau ist notwendig, um das bestehende Defizit abzubauen“, wird Matthias Günther vom Pestel-Institut zitiert.

Der aktuelle Zensus registriere für Potsdam rund 2.710 Wohnungen, die nicht genutzt werden. Das entspreche 2,7 Prozent des gesamten Bestands. „Rund 3 Prozent aller Wohnungen, in die sofort jemand einziehen kann, sollten frei sein“, um Sanierungen zu ermöglichen, sagt Matthias Günther.
In Potsdam stünden aktuell 38 Wohnungen in der Nutheschlange leer, wie die Stadt auf eine kleine Anfrage der Fraktion Die Andere mitgeteilt habe. Entsprechend eines Baugutachtens sei eine funktionsgerechte Nutzung des Gebäudeteils nicht gegeben. Damit könne der Wohnraum nicht ohne Weiteres dem Wohnungsmarkt wieder zur Verfügung gestellt werden. Geplant sei laut ProPotsdam Wohnen die Schaffung von Ersatzneubau und der Rückbau des Gebäudeteils, deren zeitliche Einordnung noch nicht habe bestimmt werden können.

Laut der Präsidentin des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel, Katharina Metzger, seien leere Wohnungen oft nicht nutzbar und der Neubau damit unvermeidlich. Metzger fordere eine Vereinfachung der Bauvorschriften, um den Wohnungsbau zu beschleunigen. Der Bundeshaushalt für 2025 stelle zu wenig Mittel für den sozialen Wohnungsbau bereit. Bis 2028 wolle die Bundesregierung Sozialwohnungen mit weniger als 22 Milliarden fördern. Das reiche hinten und vorne nicht. Wohnungsmangel sei „Gift für das soziale Miteinander in der Gesellschaft“.