Projekt Gesundheitsbuddys startet jetzt auch für pbg-Mitglieder

Zwei pbg-Mitglieder bekommen regelmäßig Besuch von ihrem ehrenamtlichen Gesundheitsbuddy, der ihre Beweglichkeit mit Übungen fördert und auch ein offenes Ohr für sie hat.

Die 87-jährige Edith Tschiersch und ihr zwei Jahre älterer Lebensgefährte Heinz Penke leben in einer pbg-Wohnung am Kuckucksruf, direkt gegenüber vom Servicepunkt K2. Mit dem Rollator können sie noch die notwendigen Gänge etwa zum Einkauf bewältigen. Bis vor kurzem ist Edith Tschiersch noch regelmäßig zur Hockergymnastik im Servicepunkt K2 gegangen. „Aber das wurde mir zu schwer“, sagt sie. Jetzt kommt Jutta Köbsch zu Besuch – als Gesundheitsbuddy.

Die ehrenamtlichen Helfer werden vom Verein „Selbstbewusst altern in Europa“ ausgebildet. Sie kommen regelmäßig zweimal in der Woche zu Besuch und machen Übungen mit den alten Leuten, die auf deren Fähigkeiten und Bedürfnisse abgestimmt sind. Dafür gibt es eine Aufwandsentschädigung, die von der Pflegekasse bezahlt wird. Jutta Köbsch und ihr Mann Werner, beide 65 Jahre alt, sehen die Arbeit als Gesundheitsbuddys auch als Chance, im Ruhestand aktiv zu bleiben. Beide sind ebenfalls pbg-Mitglieder und freuen sich, helfen zu können. „Ich habe früher Leistungssport betrieben“, berichtet Werner Köbsch. Im Berufsleben war die Bewegung zu kurz gekommen, aber jetzt will er wieder mehr dafür tun – und andere unterstützen, die es schwerer haben.

Im aktuellen Kurs war er der einzige Mann, der sich zum Gesundheitsbuddy hat ausbilden lassen und zusammen mit acht Frauen Anfang April sein Zertifikat erhalten hat. Die Idee zu dieser Art von Hilfe ist in Österreich an der Medizinischen Universität Wien entwickelt worden. Die Ehrenamtler unterstützen ältere Menschen, die ihre Wohnung kaum noch verlassen können, machen mit ihnen Übungen zum Erhalt der Beweglichkeit und sind gleichzeitig Gesprächspartner, fast so etwas wie Freunde der Familie. Im Englischen sagt man dazu „Buddy“, eine wörtliche Übersetzung gibt es nicht, weshalb das Fremdwort geblieben ist.

In Potsdam hat der Verein „Selbstbewusst alter in Europa“ das Konzept weiterentwickelt und damit ein Preisgeld der Robert-Bosch-Stiftung gewonnen, mit dem die Qualifizierung der ersten Gesundheitsbuddys finanziert wurde. Bei der Pflegeversicherung ist der Verein anerkannt als Träger eines „niedrigschwelligen Betreuungs- und Entlastungsangebots“. „Unsere Freiwilligen lernen in den Kursen sehr viel über typische Alterskrankheiten“, erklärt die Vereinsvorsitzende Marion Träger. Sie achten zum Beispiel darauf, dass die besuchten Menschen genügend trinken.

Wer auch Gesundheitsbuddy werden möchte, kann sich für den im August startenden Kurs anmelden. Dieser findet bei der pbg im Servicepunkt K2 statt. Interessierte können zu der Informationsveranstaltung am 9. August um 11 Uhr im K2 vorbeikommen. Um eine Anmeldung unter Telefon (0331) 8883260 wird gebeten.

Quelle: Mitgliederzeitung der pbg, 1/2017, Seite 17