Engagement der Genossenschaften in der Potsdamer Mitte

„Das wichtigste gemeinsame Projekt seit der Wende.“Wohnunsgenossenschaft „Karl Marx“ Potsdam eG, die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG und die Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft eG äußern sich zu der geplanten Bebauung auf dem alten Fachhochschulareal in der Potsdamer Mitte.

So stelle das Projekt für die drei Genossenschaften das „wichtigste gemeinsame Projekt seit der Wende“ dar. Die gemeinsam erarbeitete Gesamtkonzeption sei nicht nur städtebaulich und architektonisch etwas Besonderes, sondern auch sozial und wirtschaftlich. So setzt das Nutzungskonzept den Schwerpunkt auf dauerhaft bezahlbaren Wohnraum und Wohnungsgrößen, die sowohl für Singles und Paare als auch Familien geeignet sein sollen.

Mehr als 100 Wohnungen sind vorgesehen, dazu Einrichtungen für Handel, Gastronomie, Gewerbe, Bildung, Kultur und Begegnungen – zu langfristig günstigen Mieten. Ein Drittel aller Wohnungen sollen Sozialwohnungen sein. „Die restlichen zwei Drittel liegen bezüglich der Miethöhe zehn Prozent unter der ortsüblichen Vergleichsmiete nach gültigem Mietspiegel. Eine Regel, die wir für mindestens 20 Jahre garantieren können“, so die drei Genossenschaften.

Die Potsdamer Neuesten Nachrichten greifen das Thema in einem Artikel auf und begrüßen das Engagement der Genossenschaften. So würde eine Vergabe an die Genossenschaften zur aktuellen Wohnungspolitik der Stadtspitze passen. Denn dabei bekommt die öffentliche Hand zuletzt eine immer größere Bedeutung: Städtische Grundstücke sollten nicht mehr zum Höchstpreis verkauft, sondern an die kommunale Immobilienholding ProPotsdam oder an Genossenschaften übertragen werden, die bereit sind, dort Sozialwohnungen zu errichten. Dies hatte Potsdams
Sozialbeigeordneter Mike Schubert erst kürzlich bei der Vorstellung des Wohnungsmarktberichts gefordert. Baudezernent Bernd Rubelt habe gar angekündigt, künftig für eine Million Euro pro Jahr Grundstücke anzukaufen. In Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen ist Haushaltssanierung durch Verkäufe zum Höchstpreis aus der Mode. Stattdessen sollen kommunale und genossenschaftliche Bauherren zum Zuge kommen.

Wer sich selbst noch ein Bild von den Entwürfen machen will, kann das in der „Roten Infobox“ auf dem Alten Markt tun. Die öffnet am nächsten Donnerstag, dem 22. Februar, noch einmal von 16 bis 19 Uhr ihre Türen sowie am Freitag, den 2. März, von 14 bis 18 Uhr und am Samstag, dem 3. März, von 11 bis 17 Uhr.

Quelle: Potsdamer Neueste Nachrichten 16.02.2018 / 19.02.2018