Potsdamer Genossenschaften wollen Bergviertel in Krampnitz bauen

500 bis 600 Wohnungen wollen die Potsdamer Genossenschaften in Krampnitz errichten. Als Standort präferieren sie das historische Bergviertel, ein im Süden und Südwesten des Entwicklungsgebietes gelegenes Areal. Der Baubeginn soll gestaffelt ab 2023 erfolgen, die Fertigstellung ist zwischen 2025 und 2027 vorgesehen.

Die Potsdamer Genossenschaften präzisieren ihre Bauabsichten in Krampnitz: „Wir beabsichtigen, uns im Bergviertel genannten Areal des Entwicklungsgebietes zu engagieren. 500 bis 600 genossenschaftliche Wohnungen könnten hier entstehen“, erklärte Bodo Jablonowski, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Karl Marx Potsdam eG.

Das im Süden des ehemaligen Militärstandortes gelegene Gebiet war jüngst Gegenstand eines vom Entwicklungsträger Potsdam ausgelobten Wettbewerbes. „Die im Rahmen des Wettbewerbes erarbeiteten Entwürfe zeigen das außerordentliche Potential des Gebietes“, erläutert Marcus Korschow, Vorstand der Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft: „Die Kubatur und Anordnung der denkmalgeschützten Bestandsgebäude lädt geradezu dazu ein, an die Traditionen des genossenschaftlichen Siedlungsbaus in Potsdam anzuknüpfen.“

Die notwendigen Investitionen, deren Höhe in Abhängigkeit vom Grundstückspreis im nächsten Schritt ermittelt wird, wollen die Genossenschaften gemeinsam aufbringen. Matthias Pludra, Vorstand der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956, informiert: „Das Vorhaben Bergviertel wird ein Gemeinschaftsprojekt der Potsdamer Genossenschaften sein, wobei jedes Unternehmen seine Selbstständigkeit bewahrt. Auch eine gemeinsame Bewirtschaftung der Siedlung können wir uns vorstellen.“ Bislang seien es die drei großen Genossenschaften der Stadt, die sich intensiv mit dem Standort befassen, aber, so Pludra: „Wir sind da offen und würden uns darüber freuen, weitere Potsdamer Genossenschaften im Boot zu haben.“

Gemeinsam haben die Potsdamer Genossenschaften das Ziel, den Marktanteil der sozialen Wohnungswirtschaft zu halten und zu erhöhen. Erst letzte Woche hatte Bodo Jablonowski auf dem Neujahrsempfang des Arbeitskreises StadtSpuren, dem neben den Genossenschaften auch die ProPotsdam und das Studentenwerk angehören, auf die soziale Mietenpolitik der StadtSpuren-Unternehmen verwiesen: „Unsere Mieten und Nutzungsentgelte sind nicht nur geringer, sie wachsen auch weniger stark. Deshalb ist es wichtig und richtig, dass wir uns bemühen, den Anteil der genossenschaftlichen und kommunalen Wohnungen am Potsdamer Wohnungsmarkt von jetzt 38% zu halten und künftig zu erhöhen. Jede Genossenschaftswohnung mehr auf dem Markt, jede kommunale Wohnung mehr am Markt bedeutet mehr soziale Sicherheit und ist ein Baustein der Stadt für alle.“ Der genossenschaftliche Wohnungsbau in Krampnitz sei ein wichtiger Schritt dazu.