Interkultureller Nachbarschaftstreff am Schlaatz geplant

Kooperationsvereinbarung für einen Nachbarschaftstreff unterzeichnet

Die kommunale Wohnungsgesellschaft GEWOBA und der Brandenburgische Verein für Weltoffenheit und Menschwürde e.V. haben am Donnerstag eine Kooperationsvereinbarung über die Einrichtung eines Nachbarschaftstreffs im Wohngebiet Am Schlaatz unterzeichnet. Auch andere Unternehmen im Arbeitskreis StadtSpuren haben bereits ihr Interesse an diesem Projekt geäußert.

Der Verein wird im Rahmen seines Projekts „al globe – Brandenburgisches Haus der Kulturen“ im Milanhorst eine Begegnungsstätte einrichten, die es sich zur Aufgabe macht, deutsche und nichtdeutsche Nachbarn einander näher zu bringen. Gleichzeitig soll der Ort Anlaufstelle für Spätaussiedler, Migranten und deren Familien sein. Die GEWOBA stellt die Gewerberäume im Milanhorst 9 für einen günstigen Mietpreis zur Verfügung. Zugleich hat sie sich verpflichtet, mit al globe in den Bereichen Mieter- und Schuldnerberatung, Konfliktmanagement bei Nachbarschaftsstreitigkeiten und ähnlichem zusammen zu arbeiten. Die dadurch erzielten Einnahmen sollen der Nachbarschaftsarbeit zugute kommen.

Der Brandenburgische Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde und zwei weitere Vereine waren im Mai von der GEWOBA aufgefordert worden, ein Konzept für einen interkulturell orientierten Nachbarschaftstreff anzubieten. Die Entscheidung zugunsten des Vereins für Weltoffenheit und Menschenwürde wurde von einer Jury getroffen, der unter anderem die Ausländerbeauftragte der Stadt, Magdolna Grasnick, und der Vorsitzende des Ausländerbeirates, Yoham Ke’ngum, angehörten. In der Jury arbeiteten auch die Vertreter anderer ortsansässiger Wohnungsunternehmen und Vereine mit. Das Verfahren wurde durch den Arbeitskreis StadtSpuren moderiert.

In Kürze soll der Umbau der Gewerbeeinheit, die zuletzt als Seniorentreff der AWO genutzt wurde, beginnen. Hierfür werden Fördermittel aus dem Programm „Soziale Stadt“ beantragt. Parallel dazu wird der Verein mit der Arbeit im Stadtteil beginnen. „In der ersten Phase geht es uns vor allem um die Wünsche der Schlaatzer“ erklärt Geschäftsführerin Katrin Werlich und Projektleiter Friedrich Reinsch ergänzt: „Wir wollen wissen, was die Bürger vom neuen Nachbarschaftstreff erwarten. Gleichzeitig werden wir uns mit den Vereinen und den anderen Einrichtungen am Schlaatz, wie Bürgerhaus und Medienwerkstatt abstimmen.“

Die GEWOBA verspricht sich vom neuen Nachbarschaftstreff eine wohltuende Wirkung auf den Stadtteil. GEWOBA-Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal meint. „Der Schlaatz ist ein bunter und lebendiger Ort. Ein Drittel der Bewohner ist unter 30 Jahre, etwa 10% der Schlaatzer sind Studenten. Weitere 10 Prozent sind nichtdeutscher Abstammung. Auf etwa genauso hoch wird der Anteil der Spätaussiedler geschätzt. Bei dieser Vielfalt kann ein Nachbarschaftstreff nur gut sein.“