Ein Tag mit den pbg-Projektmanagern

Franziska Jansen und Marco Hofmann behalten alle Baumaßnahmen im Blick.

Seit Anfang April hat die pbg einen neuen Mitarbeiter und Franziska Jansen einen neuen Kollegen. Der gebürtige Erfurter Marco Hofmann unterstützt die pbg-Projektmanagerin. Seine Expertise ist dringend gefragt, denn es tut sich viel in der Genossenschaft. „Beim Projektmanagement gibt es drei Säulen: Kosten, Termine, Qualität“, erläutert Jansen. „Wir achten darauf, ob eine Maßnahme in unseren Kostenrahmen passt, in der vorgegebenen Zeit umgesetzt wird und dabei die von der Genossenschaft gesetzten Qualitätsstandards gehalten oder gar verbessert werden können.“

Sie ist dabei für das sogenannte Portfoliomanagement zuständig. „Ich habe den Überblick über die Liegenschaften in unserem Bestand und ihren jeweiligen baulichen Zustand. Wir überlegen, ob man vor ein vorhandenes Haus noch eine Balkonanlage setzt, um das Gebäude aufzuwerten. Man muss zudem an den demographischen Wandel denken, unsere Mieter werden älter. Gerade mal knapp zwölf Prozent unserer Wohnungen sind mit Aufzügen erreichbar.“

Dem stetig wachsenden Wohnungsbedarf will auch die pbg Rechnung tragen: „Wir prüfen, ob man auf unseren vorhandenen Grundstücken noch Erweiterungsbauten errichten kann oder bestehende Häuser um weitere Etagen aufstockt“, so Jansen. „Zusätzlich schauen wir, welche Grundstücke noch nicht bebaut wurden und wo wir noch weitere erwerben können.“

Marco Hofmann hat ein Auge auf die Bauausführungen und alle Kosten. „Bei größeren Maßnahmen fungiere ich für die pbg als Bauherrnvertreter und koordiniere die Arbeit der Planungsbüros und der Handwerksfirmen“, erklärt er. Dafür hat er Funktionalbeschreibungen eingeführt. „Ich beschreibe darin detailliert die erforderlichen Maßnahmen. Wer sich für den Auftrag bewirbt, muss sich die Objekte genau ansehen und die Arbeiten dann kalkulieren. Wer sich im Vorfeld verrechnet hat, muss die zusätzlichen Kosten selbst tragen.“

Die größte Maßnahme auf dem Schreibtisch der beiden Projektmanager ist in der Gartenstadt Drewitz zu finden. „Unser Objekt in der Erich-Pommer-Straße ist das einzig verbliebene noch ohne Fassadendämmung. Außerdem soll ein Aufzug angebaut werden“, erläutert Jansen. „Hier geht es um ein Investitionsvolumen im einstelligen Millionenbereich.“ Die Außenmauern erhalten zehn Zentimeter Dämmung. Einmal in Fahrt, werden die Fassaden neu gestrichen und die Eingangsportale umgestaltet. Auch die Treppenhäuser und die Geländer erhalten frische Farbe. Im Keller werden die Holzverschläge – wie nach und nach überall in den Häusern der pbg – durch Metallkabinen ersetzt, die einen besseren Sicht- und Brandschutz bieten. „Die Planungen wollen wir noch in diesem Jahr abschließen, mit der Ausführung soll im nächsten Jahr oder 2021 begonnen werden. Das hängt von der Verfügbarkeit der Handwerksfirmen ab“, sagt Hofmann.

In der im Zentrum Ost gelegenen Max-Volmer-Straße werden gleich sieben Treppenaufgänge gründlich renoviert. Da soll gefliest und frisch gestrichen werden, neue Einbauschränke ersetzen nach Planung die brüchig gewordenen alten. „Eine Besonderheit ist hier, dass die Liegenschaft nicht nur der pbg gehört“, erläutert Hofmann. Das mache die Abstimmung etwas komplizierter. „Die Wohnungseigentümergemeinschaft entscheidet nach unserer Vorlage als Ganzes über die Maßnahmen.“ Geht es nach den Projektmanagern, sollen die Arbeiten im September beginnen und im Februar abgeschlossen werden.

Im Vergleich zu den anderen Vorhaben ganz klein, aber von enormer Wirkung ist ein Projekt in der Waldstadt I. Auf dem Gelände der Bernhard-Kellermann-Straße 1 bis 4 entsteht ein neuer Kinderspielplatz. „In Zusammenarbeit mit den Anwohnern haben wir die alte Sandkiste entfernt und mit ihnen besprochen, welche Ausstattung sie sich wünschen“, erzählt Hofmann. Auf die Liste gelangten eine Schaukel, ein Reck, ein Rutschenturm und eine neue Sandkiste. „Die erste Firma setzte auf Geräte aus Stahl und Kunststoff. Aber da musste nach meiner Meinung etwas Besseres her, das optisch ansprechender ist und auch zur Waldstadt passt.“ Noch in diesem Sommer soll der Spielplatz entstehen.

Bei allen Bau-, Renovierungs- und Verschönerungsmaßnahmen, die die Lebens- und Wohnqualität erhöhen, behalten Jansen und Hofmann stets im Auge, dass die Investitionen auch refinanziert werden müssen. „Wir sind eine Genossenschaft und wollen attraktiven Wohnraum für unsere Mitglieder schaffen“, sagt Hofmann. „Derzeit haben wir eine durchschnittliche Miete von 5,65 Euro pro Quadratmeter, bei Neubauten und Sanierungen werden wir darüber liegen. Dennoch werden wir dafür Sorge tragen, dass unsere Mieten bezahlbar bleiben.“

Langweilig werde es ihnen nie, sagen Jansen wie Hofmann übereinstimmend. Kein Tag sei wie der andere. „Die Arbeit läuft Hand in Hand“, findet Franziska Jansen. „Menschlich wie auf der fachlichen Ebene passt das gut.“ Eine ideale Voraussetzung, findet Marco Hofmann: „Wir haben genug im Interesse der pbg und ihrer Mitglieder zu tun.“

Foto: Torsten Bless