Zahl der Baugenehmigungen sinkt weiter

„Ein Alarmsignal für die Zukunft des bezahlbaren Wohnens“, sagt GdW-Präsident Axel Gedaschko

Noch mehr Wohnungsmangel statt mehr Wohnungsbau: Das befürchtet GdW-Präsident Axel Gedaschko angesichts des fortschreitenden Rückgangs von Baugenehmigungen in Deutschland. „Der Sinkflug bei den Baugenehmigungen ist ein deutliches Alarmsignal für die Zukunft des bezahlbaren Wohnens, denn von den jährlich notwendigen neuen Wohnungen in Deutschland bleiben wir meilenweit entfernt“, so Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW mit Blick auf die nun veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamts.

Demnach wurde von Januar bis Juni 2019 der Bau von insgesamt 164.000 Wohnungen genehmigt. Das seien 2,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Am deutlichsten sei der Rückgang bei Zweifamilien- und Mehrfamilienhäusern: Hier wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres 4,7 beziehungsweise 3,2 Prozent weniger Baugenehmigungen erteilt. Bei Einfamilienhäusern betrug die Differenz dagegen nur -0,1 Prozent.

Als Gründe für den Rückgang nennt der GdW zu wenig Bauland, Personalmangel in den Behörden, fehlende Kapazitäten bei Baufirmen und nicht zuletzt die hohen Preise für Bauland und Bauleistungen, die viele Menschen abschrecken würden. Es werde „an der Zielgruppe vorbei gebaut“ und daher erst gar nicht weiter geplant.

Als Lösungsvorschläge führt der Bundesverband unter anderem die rasche Etablierung des Planungs- und Baubeschleunigungsgesetzes sowie steuerliche Verbesserungen für den Wohnungsbau an. Zudem sollten Kommunen Grundstücke nicht nach Höchstgebot, sondern nach Konzept vergeben. Außerdem müssten die Genehmigungskapazitäten in den Ämtern erhöht sowie politische Entscheidungen umgesetzt werden. „Kommunen, Länder und die Bundesregierung müssen an einem Strang ziehen“, so der GdW.

Die Pressemitteilung des GdW finden Sie hier. Die Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts ist hier abrufbar.

Quelle: Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW

15.08.2019