Wohnen zur Miete steht bei den „Internationals“ hoch im Kurs

Ergebnisse der Studie „Internationales Wohnen. Living in Potsdam 2019“ veröffentlicht

Internationale Studierende und WissenschaftlerInnen haben oft Schwierigkeiten, für die Dauer ihres Aufenthalts eine bezahlbare Wohnung in Potsdam zu finden. Foto: Sasin Tipchai/Pixabay

Im Herbst 2019 fand in Potsdam eine Erhebung zur Lebenssituation von internationalen Studierenden und WissenschaftlerInnen – den sogenannten „Internationals“ – statt, deren Ergebnisse nun veröffentlicht wurden.

Ein Schwerpunkt der Befragung lag dabei auf dem Thema Wohnen – mit Fragen zur „Wohnungssuche in Potsdam“, zur „Wohnsituation und Wohnzufriedenheit“ der Internationals sowie zu deren „Vorstellungen zum Wohnen“.

Wie die Studie festhält, belegen die Zahlen die in Potsdam bereits bekannte Schwierigkeit, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Fast die Hälfte der befragten Personen, die nicht in Potsdam leben, haben versucht, in Potsdam eine Wohnung zu finden, wobei als Problem mitunter angegeben wird, dass kaum Wohnungen angeboten werden, die nur für einen befristeten Zeitraum und damit für die Dauer des Aufenthalts der Internationals zu mieten sind. Viele würden aus diesem Grund nach Berlin ausweichen.

Als klares Ergebnis der Studie zeichnet sich aber durchweg ab, dass es sich bei einer Mietwohnung um die bevorzugte Art der Unterbringung handelt: Befragt nach der optimalen Wohnsituation, haben 38 Prozent und damit der überwiegende Teil der befragten Personen „Wohnung zur Miete“ angegeben, gefolgt von 16 Prozent, die ein Ein-Raum-Apartment im Studentenwohnheim favorisieren.

Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis: 20 Prozent der Teilnehmenden ziehen alternative Wohnmöglichkeiten wie etwa das vom Studentenwerk Potsdam bereits ins Leben gerufene Projekt „Wohnen für Hilfe“ in Betracht, wobei sich die aus Asien kommenden Internationals besonders offen für diese Wohnform zeigen.

Aus den Ergebnissen wurden entsprechende Handlungsempfehlungen an die Landeshauptstadt Potsdam abgeleitet: Es müssen politische Voraussetzungen geschaffen werden, um die Preise am Wohnungsmarkt zu senken. Empfohlen wird zudem, eine zentrale städtische Wohnungsbörse zu installieren und das Projekt „Wohnen für Hilfe“ zu unterstützten und auf die Gruppe der Internationals auszuweiten.

Die Studie wurde im Auftrag des Büros für Chancengleichheit und Vielfalt und in Zusammenarbeit mit dem Bereich Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Potsdam von der Arbeitsgruppe „Internationales Wohnen und Begegnung“ konzipiert und realisiert. Die Arbeitsgruppe wurde im Rahmen des Wissenschaftsnetzwerk Potsdamer Willkommensregion ins Leben gerufen, ein Zusammenschluss zahlreicher Institutionen aus der Potsdamer Wissenschafts- und Kulturlandschaft. Maßgeblich beteiligt waren u. a. der Verein Neues Potsdamer Toleranzedikt e. V., das International Office/Welcome Center der Universität Potsdam und das Studentenwerk Potsdam.

Die Studie mit allen Ergebnissen im Detail können Sie hier abrufen.