Wie wohnt Berlin?

IBB veröffentlicht Wohnungsmarktbericht für 2019

Foto: Achim Scholty/Pixabay

Die Mieten in Berlin steigen langsamer. Das geht aus dem Wohnungsmarktbericht 2019 hervor, den die Investitionsbank Berlin (IBB) kürzlich veröffentlicht hat. Das sich verknappende Wohnungsangebot hatte demnach in den vergangenen Jahren zu einem dynamischen Anstieg der Angebotsmieten geführt. 2018 wiederum stiegen die mittleren Angebotsmieten geringfügig um 0,13 EUR/m2 auf 10,45 EUR/m2 – der geringste Anstieg seit Jahren. Vor allem sehr kleine und sehr große Neubauwohnungen seien durch überdurchschnittliche Angebotsmieten gekennzeichnet, gleiches gelte praktisch für die gesamte Innenstadt. Dort müssen Mieter flächendeckend durchschnittlich zwölf Euro pro Quadratmeter zahlen.

Mit 53 Prozent stellen die Einpersonenhaushalte in Berlin die größte Gruppe dar. Gefolgt von Haushalten mit zwei Personen ( 28,3 Prozent). Durchschnittlich 37,5 Quadratmeter Wohnfläche steht jedem Berliner zur Verfügung. In der Hauptstadt wurden durchschnittlich etwas mehr als 28 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens für die Miete (bruttokalt) aufgebracht. Knapp 40 Prozent der Haushalte müssten jedoch mehr als 30 Prozent ihres jeweiligen Nettoeinkommens für ihre Bruttokaltmiete aufwenden. Bei Geringverdienern und Singlehaushalten liege diese Zahl noch höher, bis zu 50 Prozent. Um die Menschen nicht aus ihren Kiezen zu verdrängen, plane die Stadt, die Zahl der derzeit 59 sozialen Erhaltungsgebiete (Milieuschutzgebiete) weiter zu erhöhen.

Der Bericht dokumentiere das immense und anhaltende Wachstums Berlins und die damit einhergehende angespannte Wohnungsmarktlage, heißt es im Geleitwort von Bausenatorin Katrin Lompscher. „Deshalb ist der zügige Neubau von Wohnungen ein wichtiges Ziel“, schreibt sie. Seit einigen Jahren würden in Berlin weit über 20.000 Wohnungen pro Jahr genehmigt. Dieser erfreulichen Entwicklung stehe jedoch der Umstand gegenüber, dass es im Jahr 2018 einen Bauüberhang von rund 64.000 Wohnungen gegeben habe, so Lompscher. Man werde weiter engagiert daran arbeiten, den Wohnungsbau planerisch gezielt vorzubereiten und mit Genehmigungen, Bauberatung und Förderung die Umsetzung zu unterstützen.

2020 werde für den Berliner Wohnungsmarkt ein Schlüsseljahr, so IBB-Vorstandsvorsitzender Dr. Jürgen Allerkamp. Die Weiterentwicklung werde auch maßgeblich durch das Mietendeckel-Gesetz bestimmt werden, das im Januar 2020 beschlossen wurde. „Ich mache keinen Hehl aus meiner Sorge, dass durch eine Zurückhaltung wichtiger Wohnungsbau-Investoren die erwünschte Marktentlastung in Form zusätzlicher Wohnungen ausbleibt“, so Allerkamp. Umso wichtiger sei es, durch zusätzliche Anstrengungen den Wohnungsneubau voranzubringen – auch mit Hilfe der IBB.

Im Berliner Umland steigen die Mieten schneller als in der Hauptstadt selbst. Vor allem in Potsdam, Wandlitz und Teltow liegen die Durchschnittsmieten bei über zehn Euro, schreibt der rbb. Ein Grund sei der Wegzug vieler Berliner aus der Hauptstadt, heißt es.

Auch der Kauf von Eigenheimen in Berlin werde weiterhin teurer. Dennoch steige die Zahl der Eigentümer tendenziell weiter – mit rund 301.000 Berliner Haushalten seien das ein Fünftel mehr als noch vor vier Jahren, berichtet der rbb.

Den Wohnungsmarktbericht der IBB können Sie hier herunterladen. Eine Zusammenfassung finden Sie hier.

Quellen: Investitionsbank Berlin (IBB), rbb