Was kann das Potsdamer Baulandmodell leisten?

In vier Jahren sei keine einzige Sozialwohnung durch die Richtlinie entstanden, schreiben die PNN

Die PNN ziehen in ihrer heutigen Ausgabe Bilanz zum Potsdamer Baulandmodell, das bislang in 24 Wohnungsbauvorhaben Anwendung gefunden habe, ohne jedoch und entgegen der ursprünglichen Zielsetzung dabei Sozialwohnungen zu schaffen. Das Rathaus habe auf PNN-Anfrage mitgeteilt, dass durch Anwendungen des Baulandmodells rund 180 neue Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindungen „vertraglich gesichert“, diese aber durch „Verzögerungen in der Planung beziehungsweise bei der Vermarktung und Bau“ bisher noch nicht hergestellt werden konnten. Das Baulandmodell greife, wenn die Stadt neue Baugebiete ausweist. Die Richtlinie für die Baulandentwicklung sehe vor, dass der in Folge entstehende Wertzuwachs der Grundstücke für die Schaffung von Sozialwohnungen, für öffentliche Planungs- und Erschließungskosten und für soziale Infrastruktur verwendet wird. Jedoch bliebe für Sozialwohnungen häufig kein Geld übrig. Planungs- und Erschließungskosten sowie die soziale Infrastruktur hätten Priorität. Gelegentlich werde das Modell auch „Opfer anderer Interessen“, heißt es. Die PNN beziehen sich hierbei auf das Bauprojekt am Humboldtring im Zentrum-Ost, das auf Druck der Schlösserstiftung „geschrumpft“ sei. „Weil dabei auch die lukrative Bebauung mit Blick auf die Havel gestrichen wurde, sei die Bodenwertsteigerung erheblich geringer […]. Statt 10 bis 20 Prozent Sozialwohnungen, wie es ursprünglich hieß, wird es dort nun gar keine geben.“

Von der Richtlinie ausgenommen seien jedoch Entwicklungsgebiete wie das Bornstedter Feld, wo derzeit weitere Sozialwohnungen entstehen, oder Krampnitz.

Den Artikel der PNN können Sie hier lesen.

Quelle: PNN, Ausgabe vom 9. April 2021