Was ist los in Potsdams ältester Vorstadt?

Arbeitskreis StadtSpuren lud Mitglieder und Vertreter der Stadtverwaltung zur Stadtteilklausur Teltower Vorstadt ein

30 Vertreter des Arbeitskreises StadtSpuren und der Stadtverwaltung trafen sich am Donnerstag in der Turnhalle der Comenius-Schule zur dritten Stadtteilklausur. Fotos: Anja Rütenik

Die Teltower Vorstadt stand im Fokus der dritten Stadtteilklausur, zu der der Arbeitskreis StadtSpuren am Donnerstag in die Turnhalle der Comenius-Schule auf dem Brauhausberg geladen hatte. Rund 30 Arbeitskreis-Mitglieder, Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen und Vertreter der Stadtverwaltung gaben Einblicke in ihre Arbeit in der zwischen Hauptbahnhof, Nuthe, Schlaatz, Waldstadt I und Templiner Vorstadt gelegenen ältesten Vorstadt Potsdams.

WBG-1903-Vorständin Anja Ronneburg begrüßte die Teilnehmer.

Nach der Begrüßung durch WBG-1903-Vorständin Anja Ronneburg und einer Einführung in die Geschichte der Teltower Vorstadt durch Josephine Braun vom Arbeitskreis stellten Anne-Katrin Teichmann und Stefan Tolksdorf vom Fachbereich Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Potsdam das statistische Stadtteilportrait vor. Knapp 4.400 Menschen leben demnach in rund 2.350 Haushalten in der Teltower Vorstadt. Das Durchschnittsalter des Stadtteils liegt mit 44,8 Jahren etwas über dem Potsdamer Durchschnitt. In der jüngsten Bürgerbefragung bewerteten die Bewohner ihren Stadtteil in Sachen Lebensqualität laut der Statistiker mit der Schulnote „gut“.

Mehr als 50 Prozent der Wohnungen in der Teltower Vorstadt sind in der Hand der sozialen Wohnungswirtschaft. Es gebe „kein Versorgungsproblem mit preisgünstigem Wohnraum“ im Stadtteil, berichtete Gregor Jekel, Fachbereichsleiter Wohnen, Arbeit und Integration der Stadtverwaltung. Es müsse lediglich aktiv gesteuert werden, dass die Menschen, die günstigen Wohnraum benötigen, Zugang dazu haben.

Wie die Entwicklung in der Teltower Vorstadt und den angrenzenden Gebieten voranschreitet, stellte Erik Wolfram vom Bereich Stadtentwicklung vor. Themen waren dabei unter anderem das fortgeschrittene Bauvorhaben in der Speicherstadt Nord, wo Hotel, Gewerbe und Wohnraum entsteht, das Areal rund um das in der Sanierung befindliche „Minsk“ sowie die Heinrich-Mann-Allee, an der das neue Bundespolizeipräsidium entstehen soll.

ProPotsdam-Geschäftsführer Bert Nicke stellte das Bauvorhaben an der Heinrich-Mann-Allee vor.

ProPotsdam-Geschäftsführer Bert Nicke stellte das Neubauvorhaben des kommunalen Wohnungsunternehmens an der Heinrich-Mann-Allee vor. Bis 2023 sollen dort 341 geförderte Wohnungen entstehen. Für das neue Quartier werde zudem auf ein nachhaltiges Energiekonzept gesetzt.

Wie sich die Gewerbeentwicklung in Potsdam auf die Teltower Vorstadt auswirken könnte, berichtete Oliver Latt aus dem Bereich Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung. Mit dem Bauvorhaben am RAW und anderen großen Projekten in angrenzenden Arealen ergeben sich demnach viele Potenziale.

Verkehrsentwicklungs-Bereichsleiter Norman Niehoff schließlich befasste sich in seinem Vortrag mit der Verkehrssituation in der Teltower Vorstadt. Aus verkehrsplanerischer Sicht sei etwa die Heinrich-Mann-Allee ein idealer Standort, berichtete er. Insgesamt habe sich der motorisierte Individualverkehr in den innenstadtnahen Gebieten in Potsdam in den vergangenen Jahren verringert. Problematisch sei nicht der fließende, sondern der ruhende Verkehr. Bei der Zukunft des Verkehrs dürfe man die Wirkung einzelner Bausteine nicht überschätzen – erst im Zusammenspiel würden sich Potenziale ergeben, so Niehoff.

Mehr Informationen zur Teltower Vorstadt finden Sie hier.