Tramausbau zwischen Rote Kaserne und Jungfernsee

Als Vorstufe für Krampnitz soll die Tramtrasse in der Nedlitzer Straße zweigleisig werden.

Die Tramtrasse in der Nedlitzer Straße soll durchgehend zweigleisig ausgebaut werden, hat die Landeshauptstadt Potsdam mitgeteilt. Damit wird ein erster Schritt für die Tram-Anbindung des Potsdamer Nordens über Krampnitz nach Fahrland gemacht. Über das bevorstehende Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt zwischen Georg-Herrmann-Allee und Campus Jungfernsee informierten am 27. Juni Potsdams Bereichsleiter für Verkehrsentwicklung, Norman Niehoff, und ViP-Geschäftsführer Uwe Loeschmann.

„Wenn der Potsdamer Norden auch durch Krampnitz wächst, muss auch das ÖPNV-Angebot wachsen“, so Niehoff. „Der Ausbau der Tramtrasse 96 sorgt dafür, dass die wichtigste Nord-Süd-Verbindung Potsdams auch in der Zukunft leistungsfähig bleibt, um Menschen weiterhin ein attraktives Angebot für nachhaltige Mobilität zu bieten.“

Mit dem zweigleisigen Ausbau in der Nedlitzer Straße solle eine Taktverdichtung ermöglicht werden, sodass Straßenbahnen alle fünf Minuten in beide Richtungen fahren können, so die Stadt. Das schaffe die nötige Flexibilität für attraktive Fahrpläne. Betriebsstabilität, Pünktlichkeit und der Anschluss am Campus Jungfernsee würden gesichert.

„Die neuen Wohngebiete im Norden Potsdams brauchen einen leistungsfähigen und pünktlichen ÖPNV“, sagte ViP-Geschäftsführer Uwe Loeschmann. „Die Tramerweiterung ist dabei das Rückgrat.“ Ein separates Planfeststellungsverfahren diene der möglichst raschen Umsetzung. „Je früher die Baumaßnahmen an der Nedlitzer Straße abgeschlossen werden können, umso sicherer können wir eine Überlagerung mit Baumaßnahmen im Norden vermeiden“, so Loeschmann

Nachdem in den vergangenen Monaten verschiedene Planungsstufen und Bürgerdialoge durchlaufen wurden, ist nun ein Planfeststellungsverfahren als Genehmigungsverfahren nötig. Die Verkehrsbetriebe wollen es im Herbst dieses Jahres beim Land Brandenburg beantragen. Das zuständige Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV) veranlasst dann die öffentliche Auslegung der Planung durch die Landeshauptstadt Potsdam. Hier können von der Planung betroffene Bürgerinnen und Bürger sowie Träger öffentlicher Belange ihre Stellungnahmen und Einwände einbringen. In einem öffentlichen Erörterungstermin diskutiert das LBV gemeinsam mit ViP und allen Betroffenen die eingegangenen Stellungnahmen, bevor es eine Verwaltungsentscheidung erarbeitet – den Planfeststellungsbeschluss über die Zulässigkeit des beantragten Vorhabens in der Nedlitzer Straße.

Erst mit dem Planfeststellungsbeschluss ist die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistung möglich. Mit den Erfahrungen vorangegangener Maßnahmen könnte dies in den Jahren 2024 und 2025 erfolgen. Über den konkreten Bauablauf und Auswirkungen auf den Verkehr werden die Landeshauptstadt und die Verkehrsbetriebe informieren, wenn Baufirmen feststehen und die konkreten Abstimmungen erfolgt sind.

Der zweigleisige Ausbau der Nedlitzer Straße ist ein Teilprojekt der Tram-Erweiterung in den Potsdamer Norden. Darauf aufbauend soll der Bau der Tramtrasse über Krampnitz bis nach Fahrland erfolgen und schließlich, als drittes Teilprojekt, der Bau eines Betriebsstützpunktes Nord in Fahrland. Hierfür ist ein separates Planfeststellungsverfahren nötig und in Vorbereitung.

Weitere Informationen unter tram96.de