Statistischer Jahresbericht 2020 veröffentlicht

Zum Jahresende lebten 182.219 Menschen in Potsdam.

Mit dem vorliegenden Statistischen Jahresbericht 2020 veröffentlicht die Landeshauptstadt Potsdam bereits den 30. Jahresbericht seit Neugründung der Potsdamer Kommunalstatistik im Jahr 1990. Der Bericht gibt in 14 Kapiteln und einen detaillierten Überblick über Entwicklungen und Eckdaten zu den demografischen, wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Verhältnissen der Landeshauptstadt Potsdam. Wir zitieren einige Erkenntnisse.

 

Wohnen

Der Wohnungsbestand wuchs 2020 um etwa 500 auf insgesamt 91.605 Wohnungen an. Mit 493 Wohnungen nahm der private Wohnungsbesitz mit Abstand am deutlichsten zu. Insgesamt befinden sich 61 Prozent der Wohnungen im privaten Besitz. Es wurden 897 Wohnungen bei den Baufertigstellungen gemeldet, 738 Wohnungen weniger als 2019.

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen ist im vorliegenden Berichtsjahr von 1.262 auf 1.093 gesunken. Die meisten Baugenehmigungen auf Stadtteilebene waren in der Teltower Vorstadt (185) und am Hauptbahnhof/Brauhausberg Nord (178) zu verzeichnen, die meisten Baufertigstellungen in Bornstedt (249). Die Wohnungsdichte, gemessen an den Wohnungen je 1.000 Einwohner, ist rückläufig. 2020 standen 1.000 Einwohner:innen im Schnitt 503 Wohnungen zur Verfügung.

 

Bevölkerung

Die Bevölkerung in der Brandenburgischen Landeshauptstadt wächst behutsamer. Zum Jahresende 2020 lebten in Potsdam 182.219 Einwohner:innen (mit Hauptwohnung), darunter 93.531 Frauen. Der Frauenanteil betrug 51,3 Prozent. Die Potsdamer Bevölkerung wuchs um 1 Prozent bzw. um 1.716 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Damit lag die Zuwachsrate 0,2 Prozentpunkte niedriger als 2019 und 1,4 Prozentpunkte niedriger als in den Jahren 2016 und 2017. Die Landeshauptstadt verzeichnet seit 21 Jahren eine positive Bevölkerungsentwicklung, wenngleich sich das Wachstum in den letzten drei Jahren verlangsamt hat.

Auch 2021 setzt sich der Trend des behutsamen Bevölkerungswachstums fort. Zur Jahresmitte 2021 hatte Potsdam 182.479 Einwohner:innen, 260 mehr als vor einem halben Jahr. Die deutlichsten Bevölkerungsgewinne auf Stadtteilebene verzeichneten Satzkorn (+8,3 Prozent) und Golm (+6,2 Prozent).

Das Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung lag 2020 unverändert bei 42,4 Jahren. 17,7 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 18 Jahre. Das ist der höchste prozentuale Anteil der unter 18-Jähringen seit 2000. 22 Personen sind 100 Jahre oder älter.

Die Zahl der Einwohner:innen mit Migrationshintergrund wächst stetig. 14,8 Prozent der Potsdamer Einwohnerinnen und Einwohner besitzen einen Migrationshintergrund. Das sind insgesamt ca. 27.000 Personen. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag dieser Wert bei ca. 4.500 Personen bzw. 3,6 Prozent. Von den insgesamt 17.452 Nicht-Deutschen sind 14,4 Prozent syrischer Herkunft.

27,2 Prozent der Zugezogenen kommen aus Berlin, gefolgt von den alten Bundesländern mit ca. 20 Prozent. Der größte Anteil der Weggezogenen, ca. 27 Prozent, zieht es in das Potsdamer Umland.

Besonders große Wanderungsgewinne (außerstädtisch sowie innerstädtisch) konnten die Stadtteile Drewitz (+377) und die Historische Innenstadt (+236) verzeichnen. Zu den deutlichsten Verlusten kam es in den Stadtteilen Eiche (-113) und Schlaatz (-99).

Zum Jahresende 2020 gab es erstmals in der Geschichte der Landeshauptstadt Potsdam über 100.000 Haushalte. Die Zahl der Haushalte stieg um 1.238 von 99.998 auf 101.236. Jeder zweite Haushalt war ein Ein-Personen-Haushalt, in 30 Prozent der Haushalte lebten zwei Personen und in 20 Prozent drei oder mehr Personen.

 

Corona

Die Landeshauptstadt Potsdam verzeichnete am 14. März 2020 den ersten Infektionsfall und am 26. März 2020 den ersten Todesfall im Zusammenhang mit dem SARS-CoV-2-Virus. Insgesamt infizierten sich (nachweislich) bis zum Jahresende fast 4.000 Personen mit dem Virus, von denen 143 verstarben. 10.636 Personen galten als Kontaktpersonen 1. Grades. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag bei 83,6 Jahren. In der Gesamtbetrachtung des Jahres 2020 und bezogen auf einzelne Monate gab es einen Gestorbenenüberschuss von 87 Personen. Eine deutliche Übersterblichkeit wurde im Dezember des Jahres registriert.

Die Corona-Pandemie hatte unmittelbare und mittelbare Auswirkungen auf die Bevölkerungsbewegungen. So wurden 2020 ca. 1.400 weniger Zugezogene, Weggezogene und Umgezogene registriert. Zudem kam es zu einem Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,6 Prozentpunkte. Im April 2020 gab es mit fast 10.000 Menschen in Kurzarbeit einen monatlichen Höchstwert.

Die Pandemie hatte direkte und indirekte Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten. In der Linienbeförderung im Öffentlichen Nahverkehr gab es mit 26,8 Millionen Beförderungsfällen im Jahr 2020 einen deutlichen Rückgang (2019: 43,5 Millionen). Weiterhin wurden im vergangenen Jahr deutlich weniger Verkehrsunfälle und Verunglückte in Potsdam registriert. Mit 4.450 Fällen (2019: 5.339 Fälle) verringert sich die Anzahl um 16,6 Prozent.

Natürlich sind auch die Auswirkungen auf den Tourismus deutlich zu erkennen. Die Potsdamer Beherbergungsbetriebe verzeichneten 2020 rund 230.000 weniger Gäste.

 

Universitäten und Hochschulen

Die Studierendenzahl an Potsdamer Hochschulen ist erneut deutlich gewachsen. Im Wintersemester 2020/2021 gab es insgesamt 27.474 Studierende (+1.285 /+4,9 Prozent) an den sieben Hoch- und Fachhochschulen Potsdams, darunter 57 Prozent Frauen und 13 Prozent Nichtdeutsche. Die registrierten Online-Studierenden am Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik nahmen um über 20 Prozent auf erstmals über 250.000 zu.

 

Verkehr, Sicherheit und Ordnung

Der Pkw-Besatz in der Landeshauptstadt Potsdam ist im vorliegenden Berichtsjahr um ca. 4 Prozent angestiegen. Insgesamt waren fast 80.000 Pkw gemeldet, darunter 458 E-Pkw. Obwohl der Fahrzeugbestand wächst, geht die Zahl der Unfälle kontinuierlich zurück. Immer mehr Fahrzeuge sind in immer weniger Unfällen involviert. 4.450 Unfälle im Jahr 2020 bedeuten eine Reduzierung um 16,6 Prozent.

Die Landeshauptstadt Potsdam verfügt über ein Radverkehrsnetz von insgesamt 182 km Länge. Zwischen 2016 und 2020 konnte dieses Netz um fast 10 km ausgebaut werden.

 

Den gesamten Bericht finden Sie als Download hier.