Siegerentwurf für „Schlaatz 2030“ ausgewählt

Das Konzept des Planerteams Octagon Architekturkollektiv und GM013 Landschaftsarchitektur bildet die Grundlage für den Masterplan.

Henry Fenzlein, Gesellschafter des Octagon Architekturkollektivs, erläuterte bei der 3. Dialogrunde den Entwurf für den Schlaatz. Foto: Josephine Braun

Die Grundlage für den Schlaatz-Masterplan steht: Der gemeinsame Entwurf von Octagon Architekturkollektiv (Leipzig) und GM013 Landschaftsarchitektur (Berlin) überzeugte nicht nur die Vertreterinnen und Vertreter des Bündnisses am Schlaatz, sondern auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils. Bei der dritten Dialogrunde am 18. Juni wurde das Team aus den verbliebenen drei Planerteams für die weitere Zusammenarbeit ausgewählt. Ihre Visionen für den Stadtteil werden den Ausgangspunkt für den Masterplan „Schlaatz 2030“ bilden.

„Das Masterplanverfahren für den Schlaatz 2030 geht auf die Zielgerade“, sagte dazu Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt. Das Verfahren sei schon jetzt ein Erfolg. „Einerseits konnten in diesem speziell konzipierten Verfahren alle Bedarfe – also der Bevölkerung, der bauenden und aller anderen Akteure vor Ort wie auch der Verwaltung – eingebracht und in Einklang gebracht werden. Andererseits ist eine hohe Qualität in den Entwürfen erkenntlich, die auch auf die konstruktive und fachliche Arbeit der Jury zurückzuführen ist. Dafür vielen Dank an alle Beteiligten.“ Er sei guter Dinge, dass die Entwscheidung für Octagon Architekturkollektiv und GM013 Landschaftsarchitektur ein Gewinn für die weitere Entwicklung des Schlaatz sei. „Der Entwurf nimmt eine maßvolle und verträgliche Nachverdichtung vor, und qualifiziert den Stadtteil mittels Funktionsdurchmischung als Ganzes.“

In einer vorangegangenen Ausstellung am 15. und 16. Juni konnten die Schlaatzer*innen alle drei Entwürfe noch einmal begutachten. Das Meinungsbild der mehr als 100 teilnehmenden Bewohnerinnen und Bewohner wurde dem Auswahlgremium – bestehend aus Vertretern der Landeshauptstadt Potsdam und der sozialen Wohnungswirtschaft am Schlaatz – als Entscheidungshilfe auf der dritten Dialogrunde zur Verfügung gestellt.

In der dritten Dialogrunde stellten die Planerteams  im Bürgerhaus am Schlaatz ihre weiterentwickelten Entwürfe der Öffentlichkeit vor. Mehr als 50 Personen diskutierten gemeinsam über die Pläne. Dabei überzeugte der Entwurf von Octagon Architekturkollektiv und GM013 Landschaftsarchitektur mit einer behutsamen und durchdachten Ergänzung des Bestands und einer guten Qualität der Innenhöfe und öffentlichen Freiräume. Martina Wilczynski, Sprecherin des Stadtteilrates und Leiterin des Schlaatz-Bürgerclubs, würdigte in den PNN, mit dem Siegerentwurf könne der Schlaatz einen Imagewechsel vollziehen und „dem Ruf als grüner Stadtteil gerecht werden“. Der äußere Landschaftsraum werde ins Quartier hineingeholt, der Stadtteil zugleich behutsam verdichtet, so dass nötiger Wohnraum entstehen könne. Zudem seien Hinweise von Bürger*innen aufgegriffen worden.

Mit der Auswahl des Siegerentwurfs ist das Masterplanverfahren noch nicht vorbei. Damit am Ende auch ein umsetzungsfähiger und qualitativ hochwertiger Masterplan mit einer tragbaren Bearbeitungstiefe zur Verfügung steht, wurde das Verfahren verlängert. Der öffentliche Abschlussdialog findet am Samstag, 8. Oktober 2022 statt.

Zum Hintergrund:

Die drei Planungsteams, die es in die letzte Runde geschafft hatten, waren

  • bauchplan. Stadtplanung und Landschaftsarchitekten (München, Wien, Köln)
  • AG.URBAN und hutterreimann landschaftsarchitektur (beide Berlin) sowie
  • Octagon Architekturkollektiv (Leipzig) und GM013 Landschaftsarchitektur (Berlin)

Die Beauftragung der drei planenden Teams erfolgte im Januar dieses Jahres. Sie konnten sich im Ergebnis eines städtebaulich-landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs als Beste durchsetzen. Die Jury des Wettbewerbs hatte die Arbeiten dieser drei Büros aus insgesamt neun Wettbewerbsbeiträgen ausgewählt und prämiert.

Die Autoren der Siegerentwürfe konnten bis zur 3. Dialogrunde ihre Arbeiten vertiefen. Grundlage sind dabei Hinweise von der Jury, die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung sowie die Stellungnahme der Wohnungsunternehmen, die am Schlaatz tätig sind. Verschiedene Arbeitsgruppen, in denen Fachleute der Stadtverwaltung und der Wohnungsunternehmen zusammenarbeiten, haben ebenfalls Stellungnahmen abgegeben, darunter unter anderem zu den Themen Wohnen, Freiraum und Gewerbeentwicklung.

Der Masterplan-Prozess ist vom Bündnis Am Schlaatz, bestehend aus Landeshauptstadt Potsdam und den Wohnungsunternehmen im Arbeitskreis Stadtspuren mit Beständen Am Schlaatz, initiiert worden. Das sind im Einzelnen die ProPotsdam., die pbg, die WG „Karl Marx“ und die PWG 1956.

Weitere Informationen zur Weiterentwicklung des Quartiers gibt es online unter www.wir-machen-schlaatz.de.