Potsdamer Klimarat mit neuer Struktur

Oberbürgermeister startet mit PIK-Chef Schellnhuber in ein neues Jahr mit dem KlimaratDie Landeshauptstadt Potsdam ist seit 2016 eine von insgesamt 41 Masterplankommunen, die sich zum Ziel gesetzt haben bis zum Jahr 2050 zu 100 % klimaneutral zu werden. Die Umsetzung des „Masterplan 100 % Klimaschutz“ ist konsequent eingebunden in das Leitbild der Landeshauptstadt als ökologische Stadt, die sich für Klimaschutz engagiert, als Stadt der Wissenschaft und als Zukunfts-(Werk-) Stadt für nachhaltige Urbanität.

„Der Klimarat gibt uns die Möglichkeit, konkrete Klimaschutz-Maßnahmen gemeinsam mit den Bürgern und den Unternehmen zu diskutieren und so den Klimaschutz gesellschaftlich zu verankern“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs bei der Veranstaltung am Dienstagabend und erklärt weiter: „Wir freuen uns, dass die international herausragende Wissenschaft unserer Stadt ihre Expertise auch in die Umsetzung des Masterplan 100 % Klimaschutz einbringen will.“

In seiner Eröffnungsrede spannte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Prof. Hans Joachim Schellnhuber, einen Bogen von der Bedeutung des Potsdamer Telegraphenberges für die moderne Physik als exakte Wissenschaft hin zu der Physik des Klimawandels. „Wir können als Menschheit viele Folgen der Erdüberhitzung nicht mehr aufhalten, das hätten wir vor 30 Jahren noch gekonnt. Um aber noch größere Katastrophen wie den Anstieg des Meeresspiegels über 40 Meter zu verhindern, muss die vollständige Dekarbonisierung in 15 Jahren global abgeschlossen sein. Das ist simple Physik. Um dieses Spiel zu gewinnen ist tatsächlich jeder Einzelne wichtig“, appellierte Schellnhuber an den Klimarat.

Der Potsdamer Klimarat trat erstmals im Juni 2008 zusammen und wurde 2013 neu besetzt. Mit der Sitzung am 6. März 2018 traf sich nach dem Masterplan-Klimaschutz-Konzept künftig ein wesentlich erweiterter Klimarat.

In seiner dritten Phase setzt sich der Klimarat aus etwa 45 Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft, Bürgerschaft und Verwaltung zusammen und ist in vier Arbeitsgruppen gegliedert. Er tagt drei Mal im Jahr und begleitet die Umsetzung geeigneter Maßnahmen aus dem Masterplangutachten, das im vergangenen Jahr durch ein Expertenkonsortium gemeinsam mit BLS Energieplan GmbH, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Luftbild Umwelt Planung GmbH (LUP) und dem Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) GmbH erstellt worden ist. Aus den über 150 vorgeschlagenen Maßnahmen werden in den kommenden Monaten die besten und wirksamsten ausgewählt und in die Umsetzung gebracht.

Das neue Konzept sieht eine enge Verzahnung des Klimarates mit den parallel arbeitenden vier Masterplan Arbeitsgruppen in der Stadtverwaltung vor, die sich mit der planerischen und organisatorischen Umsetzung der Maßnahmen befassen. Die Koordination des gesamten Masterplan-Prozesses obliegt der Koordinierungsstelle Klimaschutz der Landeshauptstadt, die von Cordine Lippert geleitet wird. Die nächste Sitzung des Klimarates ist Anfang Juni.

Quelle: Landeshauptstadt Potsdam