Planungswerkstätten zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept

Konstruktive Diskussionen bei ersten Veranstaltungen / Abgesagte Termine werden nachgeholt

Aufgrund der notwendigen Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, konnten die Planungswerkstätten für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) im Vertiefungsbereich „Potsdam West – Templiner Vorstadt“ am 17. März und im Bereich „beiderseits der Nuthe“ am 18. März nicht stattfinden. Beide Veranstaltungen werden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, teilte die Stadtverwaltung mit.

Über die bereits stattgefundenen Veranstaltungen gibt die Landeshauptstadt Potsdam einen Überblick: In den beiden dreistündigen Planungswerkstätten zu den Vertiefungsbereichen „Golm – Eiche – Bornim – Bornstedt“ und „Marquardt – Fahrland – Krampnitz“ hätten Bürgerinnen und Bürger am 5. und am 6. März in den Arbeitsgruppen Freiraum, Mobilität und Quartier gemeinsam über die Herausforderungen, die Erwartungen und die Entwicklungen bis 2035 in ihrem Stadtbereich diskutiert.

 

Planungswerkstatt Golm – Eiche – Bornim – Bornstedt

In der Grundschule Bornim hätten sich am 5. März mehr als 70 Bürgerinnen und Bürger und sprachen über die künftigen Entwicklungen in dem Bereich beteiligt, heißt es von Seiten der Stadt. Dabei sei es um die Weiterentwicklung des Science Park gegangen sowie der Stadtteilfunktion Golms, die integrierte Siedlungserweiterung im gesamten Vertiefungsbereich, die Nutzungsmischung und den Ausbau der sozialen Infrastruktur sowie die Nutzung des Freiraums, insbesondere Katharinenholz und Golmer Luch.

In den Diskussionen sei deutlich geworden, dass der öffentliche Nahverkehr und der nichtmotorisierte Verkehr durch den Ausbau von Wegen, neuen Trassen und Angeboten weiter gefördert werden soll. Die von der Stadt vorgeschlagene Verlängerung der Straßenbahn vom Bornstedter Feld bis nach Golm als Teil des „Bahnring“-Konzeptes wurde demnach ausdrücklich begrüßt, auch wenn dieses erst langfristig umsetzbar sei. Betont worden sei daher, dass auch schon kurzfristiger das ÖPNV-Angebot verbessert werden sollte, zum Beispiel durch Busspuren an staugefährdeten Straßen.

Neue Sport- und Bewegungsangebote sowie die Erlebbarkeit und Zugänglichkeit standen im Mittelpunkt der Freiraumgestaltung. Dabei wurden Verbindungen ins Golmer Luch, die Wegeverbindungen im Katharinenholz zwischen den Ortsteilen und eine bessere Erschließung besonderer Orte wie der ehemaligen Deponie in Golm oder der ehemaligen Schießanlage im Katharinenholz diskutiert. Die Ausweitung der Angebote solidarischer Landwirtschaft und von Nachbarschaftsgärten wurde ebenfalls vorgeschlagen, heißt es weiter. Bezahlbarer Wohnraum für Studierende und Familien sei in Zukunft besonders wichtig. Außerdem hätten sich die Golmer eine Stärkung des zentralen Bereiches rund um den Bahnhof mit mehr Aufenthaltsqualität gewünscht. Gebäude seien künftig möglichst multifunktional zu errichten, da so flexibel auf eine veränderte Nachfrage reagiert werden könne.

 

Planungswerkstatt Marquardt – Fahrland – Krampnitz

Auch in der Planungswerkstatt in der Kulturscheune Marquardt haben laut der Stadtverwaltung mehr als 50 Teilnehmende über die Entwicklungen im Bereich Marquardt – Fahrland – Krampnitz diskutiert. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die behutsame Weiterentwicklung der Ortsteile, die Integration des neuen Stadtteils Krampnitz, die Verbesserung des Wegenetzes sowie der Ausbau des Bahnhofes Marquardt zur Mobilitätsdrehscheibe.

Insbesondere die Zugänglichkeit sowie Erlebbarkeit von Freiräumen und der gleichzeitige Schutz von Natur und Landschaft wurde in der Arbeitsgruppe Freiraum kontrovers diskutiert, so die Verwaltung. Dabei ging es um die Wiedervernässung der Niedermoore als Klimaschutzmaßnahme, gleichzeitig aber auch um die Stärkung der Landwirtschaft. Mehr Bademöglichkeiten und Uferwege seien gefordert worden, gleichzeitig sei aber auch der Naturschutz als wichtig eingestuft worden. Vor allem die Nutzung des Fahrländer Sees wurde in diesem Zusammenhang diskutiert. Vorhandene Radwege sollen verbessert und neue vorrangig entlang von bereits vorhandenen Wegen gebaut werden, um eine weitere Zerschneidung des Freiraumes zu verhindern.

Verbindungen von Fahrland über Satzkorn zum Bahnhof Marquardt sowie von Satzkorn zum gleichnamigen Bahnhof sollen aus Sicht der Teilnehmer für den Radverkehr ausgebaut werden. Zudem sollen Park+Ride-Plätze am Stadtrand Pendler zum Umstieg auf den ÖPNV bewegen. Die Bürgerinnen und Bürger würden sich weiterhin sich mehr Kulturangebote im Norden wünschen sowie eine Siedlungsentwicklung, die Wohnen, Arbeiten und soziale Infrastruktur gleichermaßen berücksichtigt.

 

Weitere Planungswerkstätten und Veranstaltungen

Sobald alle Planungswerkstätten stattgefunden haben, sollen alle Vertiefungsbereiche und die Ergebnisse der Planungswerkstätten in einem Planungsforum zusammengeführt werden, teilte die Verwaltung abschließend mit.

Die neuen Termine sowie die Dokumentation der bisherigen Beteiligungsformate werden auf www.potsdam.de/INSEK veröffentlicht.

Quelle: Fachbereich Presse und Kommunikation der Landeshauptstadt Potsdam