Mietensteuer statt Enteignung und Mietendeckel?

Deutsches Institut für Wirtschaftsförderung schlägt Abgabe auf hohe Mieten vor

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In der Debatte über steigende Mieten in Berlin schlägt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) eine Mietensteuer vor. Die Abgabe sei eine interessante Alternative zum Mietendeckel und der laut Volksentscheid geforderten Enteignung großer Immobilienkonzerne. Allein eine Enteignung würde Berlin geschätzte 40 Milliarden Euro an Entschädigungen kosten – der Berliner Landeshaushalt liege 2021 bei 32 Milliarden Euro.

Eine Mietensteuer hingegen würde die alle Immobilienbesitzer*innen moderat über die Steuer „enteignen“, so das DIW in seiner entsprechenden Publikation vom gestrigen Montag. Betroffen davon wären demnach vor allem solche Vermieter*innen, die hohe Mieten nehmen und damit von den erheblichen Preissteigerungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt profitiert hätten. „Eine progressive Mietensteuer mit Grenzbelastungen von 10 bis 30 Prozent auf Nettokaltmieten oberhalb von 110 Prozent der ortsüblichen Vergleichsmiete könnte ein Aufkommen von 205 Millionen Euro im Jahr für Berlin erzielen. Damit könnten beispielsweise die Mieten von 100 000 Wohnungen um 2,50 Euro je Quadratmeter und Monat gesenkt oder jährlich 7500 neue Wohnungen finanziert werden“, so der Vorschlag des DIW.

Die Publikation des DIW zum Vorschlag finden Sie hier.

Quelle: DIW