Mehr Wohnraum für mittlere und niedrige Einkommensgruppen

Landeshauptstadt und ProPotsdam starten gemeinsame Informationskampagne

Luftaufnahme des Quartiers Rote Kaserne. Foto: LHP/Robert Schnabel

Eine bezahlbare und attraktive geförderte Wohnung zu bekommen – diese Möglichkeit können jetzt viel mehr Potsdamerinnen und Potsdamer nutzen, als den meisten bekannt ist. Denn mit den aktuellen Einkommensgrenzen für den WBSplus profitieren auch Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen von den günstigen Konditionen, die geförderter Wohnraum ermöglicht. Darüber haben Potsdams Sozialbeigeordnete Brigitte Meier und ProPotsdam-Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal heute beim Baustellen-Termin an einem der aktuell größten Neubau-Projekte der ProPotsdam, an der Georg-Hermann-Allee, informiert.

Die Sozialbeigeordnete Brigitte Meier erklärte: „Bezahlbarer Wohnraum ist ein Thema, das nicht nur viele Potsdamerinnen und Potsdamer bewegt. Es zählt auch zu den zentralen städtischen Zielen der Landeshauptstadt. In enger Zusammenarbeit mit der städtischen Wohnungsgesellschaft ProPotsdam gelingt es uns, immer neue bedarfsgerechte und bezahlbare Angebote im gesamten Stadtgebiet zu schaffen und zu sichern. Aber Bauen und Sanieren allein reichen nicht, damit Haushalte mit kleinem und mittleren Einkommen die passende Wohnung finden – sie müssen auch von den bestehenden Angeboten erfahren und Zugang zur Vermittlung erhalten. Deshalb starten wir heute eine breit angelegte Informationskampagne.“

Fachbereichsleiter Gregor Jekel, Sozialdezernentin Brigitte Meier und ProPotsdam-Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal auf der Baustelle an der Roten Kaserne. Foto: Stefan Gloede

ProPotsdam-Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal ergänzt: „In allen Stadtteilen in der Landeshauptstadt sind in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Wohnungen errichtet und bestehende Objekte umfangreich saniert worden. Hier an der Georg-Hermann-Allee entstehen aktuell 274 attraktive, moderne und barrierefreie Wohnungen. Viele dieser Wohnungen sind öffentlich gefördert, was sozialverträgliche Mieten ermöglicht. Neben Wohnungen für Familien sind auch eine Vielzahl von kleinen Wohnungen für Ein- und Zwei-Personen-Haushalte vorgesehen.  Unsere zukünftigen Mieterinnen und Mieter werden hier in einer vielfältigen und generationenvereinenden Nachbarschaft wohnen. Mit der Integration einer Tagespflege sowie einer Sozialstation mit Begegnungszentrum werden zusätzlich Angebote für den Stadtteil integriert.“

Rund 40 Prozent aller Potsdamer Haushalte haben ein Einkommen, das ihnen den Zugang zu gefördertem Wohnraum ermöglichen kann. Jeder vierte dieser Haushalte zählt zur Einkommensgruppe des WBSplus. So hat eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern und einem durchschnittlichen steuerpflichtigen Bruttojahreseinkommen von 62.000 Euro Anspruch auf den WBSplus, ebenso ein Singlehaushalt mit einem steuerpflichtigen Bruttojahreseinkommen von etwa 27.500 Euro. Die Art der Einkünfte spielt dabei keine Rolle: Rentnerinnen und Rentner, Festangestellte in Voll- und Teilzeit, Selbständige, Studierende oder Auszubildende können den WBSplus bei der Stadtverwaltung beantragen.

Stadtverwaltung und ProPotsdam haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, dieses Angebot bekannter zu machen. In den vergangenen Monaten ist so eine gemeinsame Informationskampagne entstanden, die unter anderem über Social-Media-Kanäle, Flyer, Plakate und Tram-Spots die Reichweite dieses attraktiven Angebots erhöhen soll. Denn derzeit entstehen mehrere hundert geförderte Wohnungen für WBSplus-Inhaber an verschiedenen Stellen in der Stadt. WBSplus-Berechtigte zahlen für eine geförderte, sanierte oder neugebaute Wohnung eine Einstiegsmiete von sieben Euro pro Quadratmeter (nettokalt).

Der Weg zum WBSplus besteht aus wenigen Schritten: Er kann wie der WBS auch bei der Stadtverwaltung Potsdam im Bereich soziale Wohnraumversorgung beantragt werden. Er gilt in der Regel für ein Jahr. Zusätzlich zum Antrag werden für die Bearbeitung weitere Unterlagen benötigt, zum Beispiel die Einkommensnachweise der letzten zwölf Monate. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt vier bis sechs Wochen.

Mehr Informationen zum Wohnberechtigungsschein, zum WBSplus, zu den Einkommensgrenzen und benötigten Unterlagen stehen im Internet bereit unter www.potsdam.de/sozialesWohnen. Der Bereich Soziale Wohnraumversorgung steht mit Rat und Tat zur Seite und hilft auch bei der Wohnungsvermittlung. Beratungen sind telefonisch unter 0331 289 2694, per E-Mail unter Wohnungs-wesen@rathaus.potsdam.de oder persönlich nach Terminvereinbarung möglich.

Informationen zu den Neubauten der ProPotsdam im Gebiet zwischen Georg-Hermann-Allee und Peter-Huchel-Straße finden sich online unter www.propotsdam.de/rokawest. Hier können sich Interessierte über das Bauvorhaben informieren, über ein Kontaktformular melden, und bei Interesse vormerken lassen.

 

Gefördertes Wohnen an der Georg-Hermann-Allee:

Fragen und Antworten

Wie viele und welche Art von Wohnungen entstehen an der Georg-Hermann-Allee?

Die städtische Wohnungsgesellschaft ProPotsdam baut an der Georg-Herrmann-Allee im Bornstedter Feld aktuell 274 barrierefreie Wohnungen. Dabei handelt es sich um attraktiv geschnittene 1,5 – bis 5-Zimmer-Wohnungen. Alle entsprechen modernsten Standards und verfügen über eine Terrasse oder einen Balkon. Die Wohnungen sind darüber hinaus barrierefrei und damit gut geeignet auch für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen.

Wann sind die Wohnungen bezugsfertig?

Die ersten 117 Wohnungen werden im Frühjahr 2022 bezugsfertig sein. Weitere 157 Wohnungen folgen direkt im Anschluss im Sommer 2022.

An wen richtet sich das Wohnungsangebot? Wer wird zukünftig in dem Quartier wohnen?

Das Angebot von bezahlbarem Wohnraum in zentraler Lage am Volkspark Potsdam richtet sich an breite Schichten der Bevölkerung. Neben Wohnungen für Familien sind auch eine Vielzahl von kleinen Wohnungen für Ein- und Zwei-Personen-Haushalte vorgesehen. Die zukünftigen Mieterinnen und Mieter werden hier in einer vielfältigen und generationenvereinenden Nachbarschaft wohnen. Mit der Integration einer Tagespflege sowie einer Sozialstation mit Begegnungszentrum sollen zusätzlich Angebote für den Stadtteil integriert werden.

Ein Teil dieser Wohnungen sind gefördert, was bedeutet das?

Mithilfe der Wohnraumfördermittel durch das Land Brandenburg stehen mehr als 75 Prozent der Wohnungen Haushalten mit geringem Einkommen zu günstigen Konditionen zur Verfügung.

So beträgt die Nettokaltmiete je Quadratmeter 5,50 Euro für Mieterinnen und Mieter mit einem Wohnberechtigungsschein und 7 Euro für Berechtigte mit einem WBSplus.

Was ist der Unterschied zwischen WBS und WBSplus?

Ein Wohnberechtigungsschein, kurz WBS, berechtigt zum Bezug einer Wohnung, deren Bau oder Sanierung mit öffentlichen Mitteln realisiert wurde. Für Haushalte, die die Einkommensgrenze eines normalen WBS überschreiten, wurde der WBSplus eingerichtet.

Hier darf das Einkommen 20 Prozent über den jeweiligen Bemessungsgrenzen liegen.

Damit können zum Beispiel auch berufstätige Menschen mit mittlerem Einkommen einen Wohnberechtigungsschein beantragen und so von den günstigen Mieten geförderter Wohnungen profitieren.

Wie können sich Interessierte für eine WBSplus-Wohnung bewerben?

Auf der Webseite www.propotsdam.de/rokawest steht ein Kontaktformular bereit. Dort kann man sich über das konkrete Bauvorhaben informieren und bei Interesse vormerken lassen. Grundsätzliche Informationen zum Wohnberechtigungsschein, zum WBSplus, zu den Einkommensgrenzen und benötigten Unterlagen finden Interessierte auch unter www.potsdam.de/sozialesWohnen. Der Bereich Soziale Wohnraumversorgung hilft auch bei der Wohnungsvermittlung. Beratungen sind telefonisch unter 0331 289 2694, per E-Mail unter Wohnungswesen@rathaus.potsdam.de oder persönlich nach Terminvereinbarung möglich.

In welchen Stadtteilen bietet die ProPotsdam geförderten Wohnraum?

Die Bereitstellung von gefördertem Wohnraum hat für das kommunale Wohnungsunternehmen ProPotsdam eine herausragende Bedeutung: Eines der Ziele bis 2027 ist die Bereitstellung von 2.500 Wohnungen für die Landeshauptstadt, die Hälfte davon mit Mietpreis- und Belegungsbindungen. Grundsätzlich bietet die ProPotsdam in allen Stadtteilen geförderten Wohnraum an. Allerdings ist der Leerstand aktuell sehr gering. Es lohnt sich also, die ProPotsdam-App auf dem Smartphone zu installieren. Dort werden regelmäßig freie Wohnungen angeboten.