MAZ: Mehr obdachlose Frauen als anderswo

Sozialträger sieht Ursache in Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Familien

In Potsdam seien überdurchschnittlich viele Frauen und Kinder von Wohnungslosigkeit betroffen, berichtet die MAZ heute. Obwohl die Stadt das Prädikat „Kinderfreundliche Kommune“ trage, gehe aus der Statistik heraus, dass von 614 Wohnungslosen 403 Männer und 211 Frauen Wohnungslos seien. Das ergebe ein Verhältnis von 65 zu 35 Prozent. So liege der Anteil wohnungsloser Frauen in Potsdam über dem Bundesdurchschnitt von 33 Prozent. Mehr als ein Viertel aller Wohnungslosen seien minderjährig. Der Bundesschnitt betrage acht Prozent. „Eine Ursache sehen wir im Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Familien mit mehreren Kindern hier in Potsdam – daher kommt es auch zu einer langen Verweildauer der Betroffenen in den Einrichtungen der Wohnungshilfe.“ solle Angela Schweers, die Vorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt Potsdam (Awo), im Kreise des Sozialausschusses gesagt haben. In Potsdam sei es besonders schwierig, Vier- und Fünfraumwohnungen zu finden, Sechs- und Siebenraumwohnungen seien „an einer Hand“ abzuzählen. Die Stadt könne das Problem allein nicht lösen und fordere vom Bund „ein Notversorgungskonzept für eine menschenwürdige Unterbringung.“

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Quelle: MAZ, Ausgabe vom 14. Juni 2022