Immobilienpreise auch 2020 stark gestiegen

Das Statistische Bundesamt hat neue Daten vorgelegt.

Der Anstieg der Immobilienpreise in Deutschland setzt sich trotz der Coronakrise ungebremst fort. Das meldet das Statistische Bundesamt unter Berufung auf vorläufige Daten. Für Eigentumswohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäusern mussten 2020 im Schnitt 7,4 Prozent mehr gezahlt werden als ein Jahr zuvor.

Teurer sei es nicht nur in Großstädten, sondern auch auf dem Land geworden. Allein im vierten Quartal habe die Behörde insgesamt einen Preisanstieg von durchschnittlich 8,1 Prozent festgestellt. Das sei der stärkste Zuwachs in einem Vierteljahr seit dem Schlussquartal 2016.

Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich im 4. Quartal 2020 besonders deutlich gegenüber dem Vorjahresquartal. So stiegen die Häuserpreise sowohl in den sieben größten Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf) als auch in den ländlichen Kreisen jeweils um rund 10 Prozent und mehr (Metropolen: +12,1 Prozent, dünn besiedelte ländliche Kreise: +11,0 Prozent, dichter besiedelte ländliche Kreise: +9,8 Prozent). In städtischen Kreisen erhöhten sich die Häuserpreise gegenüber dem Vorjahresquartal um 7,0 Prozent.

Auch Eigentumswohnungen verteuerten sich in der Stadt und auf dem Land weiter, wenn auch etwas weniger deutlich als Häuser. Die stärkste Preissteigerung für Eigentumswohnungen wurde in dichter besiedelten ländlichen Kreisen beobachtet (+8,9 Prozent), den geringsten Anstieg verzeichneten städtische Kreise mit 5,7 Prozent.

Die Förderbank KfW warne angesichts des steilen Aufwärtstrends vor einer Blase, schreibt die Berliner Morgenpost von heute. Es gebe Anzeichen für „regionale spekulative Preisübertreibungen“. Ökonomen führten den Anstieg der Immobilienpreise indirekt auf Corona zurück: Zur Krisenbekämpfung würden die Zentralbanken Geld in den Markt pumpen. Das verbillige Immobilienkredite. Die Zinsen für Baugeld mit zehn Jahren Zinsbindung seien zwar von ihrem Allzeittief um 0,75 Prozent im vergangenen Sommer etwas auf noch immer unter einem Prozent Ende März gestiegen. Doch kaum jemand erwarte für die nahe Zukunft einen deutlichen Zuwachs.

Mehr Informationen und Daten zum Bereich Bau- und Immobilienpreisindex hat das Statistische Bundesamt hier zusammengestellt.