GdW: Wohnen und Gewerbe in Innenstädten voranbringen

Freiwerdende Gewerbeflächen sollen schneller zu Wohnraum umgewandelt werden.

GdW-Präsident Axel Gedaschko. Foto: GdW/Nils Hasenau

„Die Innenstädte verändern sich im Zuge der Corona-Krise massiv“, stellt Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, fest. Geschäftsschließungen seien durch die pandemiebedingt notwendigen Einschränkungen und ein verändertes Kaufverhalten auch trotz staatlicher Hilfen nicht immer vermeidbar. Deshalb gelte es jetzt, zukunftsfähige Konzepte für eine Belebung der Innenstädte zu entwickeln. „Wenn es gelingt, Wohnen und Gewerbe in den zentralen Lagen der Städte anhand innovativer Konzepte gemeinsam zu fördern, können die Innenstädte insgesamt attraktiver und das Wohnen durch ein erweitertes Angebot generell bezahlbarer werden.“

Eine Förderung des Gewerbebetriebs mit der Gießkanne werde verpuffen, meint Gedaschko. „Stattdessen brauchen wir in den Kommunen flexiblere Regelungen, damit freiwerdende Gewerbeflächen insbesondere in den oberen Geschossen zügig für andere Nutzungsarten – insbesondere für das Wohnen – umgewidmet werden können. Dafür ist es dringender denn je, dass das Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz endlich kommt.“ Gemäß der derzeit geltenden rechtlichen Voraussetzungen müssten B-Pläne aufwendig überarbeitet werden. „Das muss sich ändern und künftig deutlich schneller gehen.“

Beim Wohnen gelte es, „die Jahrhundert-Herausforderungen von Klimaschutz, digitaler Transformation und sozialer Gerechtigkeit gleichzeitig und möglichst zügig“ zu bewältigen, fordert der GdW-Präsident. „Aber auch die Städte als zentraler Lebensraum von vielen Menschen in Deutschland stehen vor einer Transformation. Mehr Wohnen in der Innenstadt ist dabei ein wichtiger Baustein für Lebendigkeit, Vielfalt und Attraktivität.“ Die sozial verantwortliche Wohnungswirtschaft stehe hier der Politik als erfahrener Partner und maßgeblicher Akteur für eine nachhaltige Stadtentwicklung zur Seite. „Damit die richtigen Voraussetzungen für bezahlbares Wohnen in attraktiven Städten geschaffen werden, müssen aber Bund, Länder und Kommunen ihre Hausaufgaben endlich nach einer abgestimmten Strategie machen.“