Einbruch beim Wohnungsbau in Potsdam?

Unsicherheit über die weiteren Förderkonditionen für energieeffizientes Bauen bei privaten und öffentlichen Bauherren

Der Bau und die Sanierung von dringend benötigten Wohnungen in Potsdam seien derzeit in der Schwebe, berichteten die PNN in ihrer Ausgabe vom 12. Januar. Hintergrund sei die Unsicherheit über die weiteren Förderkonditionen für energieeffizientes Bauen. Betroffen seien sowohl private als auch öffentliche Bauherren wie die ProPotsdam, bemerkt das Blatt. So teilte die ProPotsdam auf PNN-Anfrage mit: „Man sei bestrebt, einen hohen energetischen Standard bei der Sanierung von Plattenbauten herzustellen. … Unter Umständen müssen wir aber bei einer ganzen Reihe von Sanierungsvorhaben, die 2022 starten sollen, umplanen.“ In diesem Zusammenhang erinnern die PNN, dass die ProPotsdam innerhalb von zehn Jahren rund eine Milliarde Euro in Neubau und Modernisierung investieren wolle.

In Frage stehe derzeit auch eines der größten und umstrittensten Bauprojekte in der Stadt: Der Neubau von 270 Wohnungen am Humboldtring. Dort war gegen die Rodung des Wäldchens protestiert worden. Gebaut werde dort seither allerdings nicht, heißt es. Auf PNN-Nachfrage habe der Investor mitgeteilt, dass die aktuelle Planung aufgrund der geänderten Förderkulisse auf den wirtschaftlichen Prüfstand gestellt werde.

Wie die Zeitung berichtet, habe die Bundesregierung das Förderprogramm für den sogenannten KfW-Standard 55 am 24. Januar gestoppt, weil der Fördertopf bereits vor dem regulären Auslaufen des Programms aufgebraucht war.

Potsdam wäre aufgrund des geringen Leerstands und des hohen Zuzugs von einem Einbruch beim Wohnungsbau besonders betroffen, so die PNN.

Quelle: PNN, Ausgabe vom 12. Februar 2022