DMB über Klimaschutzziele: Nachbesserung insbesondere im Gebäudesektor notwendig

Mit bisherigem Klimapaket sei Ziel nicht erreichbar, belegen zwei unabhängige Gutachten

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Deutschland will seine Treibhausgase bis 2030 um 55 Prozent senken. Zwei unabhängige Gutachten im Auftrag des Umwelt- und Wirtschaftsministeriums würden nun belegen, dass dieses Ziel mit dem bisherigen Klimapaket der Bundesregierung nicht erreicht werden kann, meldete der Deutsche Mieterbund (DMB). Demnach müsse insbesondere in den Bereichen Verkehr und Gebäude erheblich umgesteuert werden, heißt es.

Zur Erreichung der Klimaschutzziele seien umfassende energetische Sanierungen im Wohnungsbestand unverzichtbar. Gleichzeitig müsse der Wohnungsneubau mit hohen energetischen Standards einen wesentlichen Beitrag zur Zielerreichung leisten.

Da Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudebereich aber auch Geld kosten, würden sich durch Modernisierungen selbst bei reduzierten Heizkosten die Wohnkosten um 20 bis 30 Prozent erhöhen, so DMB-Präsident Lukas Siebenkotten. „Die Wohnkostenbelastung von derzeit durchschnittlich 30 Prozent würde auf 35 bis 38 Prozent steigen. Derartige Mietsteigerungen sind nicht bezahlbar und gefährden den sozialen Frieden in Deutschland“, warnt er.

Erst im Januar 2020 habe der DMB gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gefordert, dass Klimaschutz und sozialgerechtes Bauen und Wohnen zusammengedacht werden müssen und ein 10-Punkte-Sofortprogramm für sozialverträgliche Gestaltung energetischer Modernisierung in Bestand und Neubau präsentiert.

Insbesondere das derzeitige Fördervolumen für den Klimaschutz in Gebäuden in Höhe von nur knapp 4 Milliarden Euro jährlich müsse deutlich aufgestockt werden, heißt es weiter. Laut eines gemeinsamen Papieres des DMB, Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) und des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen Städtebau und Raumordnung (DV) seien dafür zwischen 14 und 25 Milliarden Euro bereitzustellen.

Quelle: Deutscher Mieterbund DMB