Diskussion um Erhaltungssatzung für das Umfeld des RAW-Geländes

Anwohner sorgen sich wegen möglicher Verdrängungseffekte durch Großprojekt / Analyse der Stadt bestätigt laut eines Zeitungsberichts die Befürchtungen

Die Anwohner im Umfeld des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks (RAW) in der Friedrich-Engels-Straße sind nach Angaben der MAZ nicht ausreichend vor Verdrängung geschützt, sondern besonders gefährdet. Erste Analysen der Stadtverwaltung zur Zusammensetzung der Bevölkerung und der Art des Wohnungsbestands rund um das RAW bestätigen die Sorgen von Bürgern und einer Initiative. „Aus den dargestellten Auswertungen ergeben sich erste Hinweise, dass im Umfeld des RAW-Geländes Bevölkerungsstrukturen anzutreffen sind, die aus städtebaulichen Gründen als schützenswert anzusehen sind, für deren Schutz aber bislang keine hinreichenden Instrumente vorliegen“, teilt die Verwaltung den Stadtverordneten in einer Vorlage mit. In ihrem Artikel geht die MAZ auch auf andere Stadtteile in Potsdam ein, die in die Analyse miteinbezogen wurden. Demnach brauchten Plattenbausiedlungen wie Schlaatz oder Zentrum-Ost keine Milieuschutzsatzung. Die Mehrfamilienhäuser gehören überwiegend der Stadt oder den Baugenossenschaften. Anders sehe es im Kirchsteigfeld, in Eiche und dem Bornstedter Feld, in großen Teilen Babelsbergs und der Innenstadt aus. Auch die Berliner Vorstadt fällt in dieses Raster mit zahlreichen Mietwohnungen in privater Hand.

Den Artikel finden Sie hier (MAZ+).

In dem dazu passenden Kommentar bemerkt MAZ-Redakteur Peter Degener, dass die Ursache für die drohende Verdrängung der Bevölkerung im Umfeld des RAW-Areals nicht beim neuen „Creative Village“ liege. Vielmehr verdeutlicht die Analyse, dass die Gefahr der Gentrifizierung in der Teltower Vorstadt und Babelsberg längst ein Problem sei. Durch die Dimension des Projekts sei aber vor einem Jahr endlich eine Debatte entstanden, die den Milieuschutz überhaupt als mehrheitsfähige Notwendigkeit erkennen lasse.

Den Kommentar können Sie hier lesen (MAZ+).

Quelle: MAZ, Ausgabe vom 19. August 2020