Brandenburger Straße: Sanierung verzögert

Ein neues Vergabeverfahren für den ersten Bauabschnitt ist eingeleitet.

„Familie Grün steht, doch die Brandenburger wackelt“, überschreibt die MAZ einen ausführlichen Artikel in der Ausgabe vom 12. April. Für rund 5000 Euro seien die zuletzt mehrfach beschädigten drei Figuren der „Familie Grün“ repariert worden. Anfang April hätte eigentlich die Sanierung der Fußgängerzone beginnen sollen. Doch der Austausch der Leitungen im Untergrund und des maroden Pflasters in der Brandenburger Straße lasse weiter auf sich warten. Nach einer ersten Ausschreibung im Dezember habe „aufgrund der unsicheren Marktlage kein annehmbares Angebot“ von Baufirmen vorgelegen, so das Rathaus. Jetzt sei ein neues Vergabeverfahren gestartet worden, zunächst nur für den ersten Bauabschnitt von der Friedrich-Ebert-Straße bis zur Jägerstraße.

Die Prüfung und Wertung der Angebote zu der jetzt ausgeschriebenen Leistung solle bis Ende Mai abgeschlossen sein, sodass Anfang Juni der Zuschlag an ein geeignetes Bauunternehmen erfolgen könne, schreibt die Landeshauptstadt in einer Pressemitteilung vom Tag zuvor. Einen erfolgreichen Verfahrensabschluss vorausgesetzt könne mit einem Baubeginn im Juli gerechnet werden. „Angefangen werden die Bauarbeiten mit dem Aufbruch der bestehenden Straßenoberfläche und dem Leitungsbau“, so die Verwaltung. „Die Technologie soll so gewählt werden, dass die Geschäfte jederzeit fußläufig erreicht werden können. Am Bauzaun sollen schon erste Informationen zum geplanten Boulevard des Films gegeben werden. Die Leitungsbauarbeiten der EWP dauern bis zum Frühjahr 2023 an, da Leitungen für Gas und Fernwärme erst final außerhalb der Heizperiode um- und neugebaut werden dürfen. Der Einbau der Pflasterdecke erfolgt dann im Anschluss.“

Der Granit für die neue Fußgängerzone stecke jedoch anderthalb Jahre nach Kauf noch immer in China fest, hat die MAZ erfahren. Als Folge der Corona-Pandemie und der Blockade des Suez-Kanals durch ein feststeckendes Containerschiff vor einem Jahr gebe es schwere Verwerfungen in den weltweiten Lieferketten. Die Preise für einen Übersee-Container nach Europa hätten sich zwischenzeitlich versiebenfacht. Doch sobald die Container verladen seien, werde eine Lieferung zum Bauhof innerhalb von drei Monaten erfolgen, sage die Stadt. „In mehreren Etappen werden die benötigten Großpflastersteine geliefert.“

Konkrete Informationen zum Bauablauf würden gegeben, sobald die ausführende Firma bekannt ist, kündigt die Stadt an. Nach rechtskräftiger Auftragsvergabe werde der Bauablauf inklusive der Zwischentermine bestimmt.