Blaupause für soziales Wohnen

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer, am vergangenen Mittwoch haben wir gemeinsam mit dem Land und unserem städtischen Wohnungsunternehmen ProPotsdam die Sanierung der Heidesiedlung in Babelsberg vorgestellt.

Dieses einstige Restitutionsobjekt sollte ja eigentlich verkauft werden, um damit den Neubau anderer Wohnungen finanzieren zu können. Zum Glück ist es anders gekommen. Denn nun könnte es als Blaupause dienen – für eine denkmalgerechte Sanierung mit bezahlbarem Wohnraum.

In monatelangen aufwändigen Verhandlungen ist gemeinsam mit den Mietern und dem Land ein Modell entwickelt worden, wie wir mit solchen Siedlungen erfolgreiche soziale Wohnraumpolitik gestalten können. Dieses Musterbeispiel für Partizipation und Zusammenarbeit könnte nun Vorbildwirkung haben für die drei anderen ehemaligen Restitutionsquartiere in der Landeshauptstadt. Auch dort sind zum Teil schon Sanierungsarbeiten angelaufen. Unser Ziel ist es hier wie dort, die Bestandsmieten bei 6,50 Euro zu belassen. Das wäre ein großer Erfolg und ein deutliches Zeichen, dass wir unser Vorhaben zur Sicherung bezahlbaren Wohnraums weiter voranbringen.

Wir sind auch in der Vergangenheit nicht untätig gewesen – wenn ich beispielsweise an die Entwicklung in der Gartenstadt Drewitz erinnern darf. Und wir werden auch in Zukunft weiteren kostengünstigen Wohnraum anbieten. Zum Beispiel in der Potsdamer Mitte. Dort sollen in den neuen Quartieren neben der Nikolaikirche mindestens ein Drittel Sozialwohnungen entstehen. Bei 400 wären es 130, die dort in den nächsten Jahren auf der Fläche der Fachhochschule gebaut werden könnten – für Studierende oder für Menschen mit kleinem Einkommen. Denn dass sich die Mitte zu einem belebten Quartier entwickeln soll, ist unser festes Vorhaben.

In der kommenden Woche werden die Fraktionsvorsitzenden und die Vertreterinnen und Vertreter der Wohnungswirtschaft ein „Bündnis Wohnen“ unterzeichnen. Darin bekennen sich die Unterzeichner dazu, die Ziele des wohnungspolitischen Konzeptes umzusetzen. „Bezahlbares, bedarfsgerechtes und angemessenes Wohnen in einem guten und nachbarschaftlichen Umfeld gehört zu den Grundbedürfnissen aller Menschen. Gute Wohnverhältnisse sind gleichzeitig Voraussetzung für sozialen Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt“, heißt es in dem Papier.

Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, alle Seiten dafür an einen Tisch zu bekommen. Wir werden unseren Weg fortsetzen, bezahlbares Wohnen und Bauen zu gewährleisten. Nicht nur mit Worten, sondern mit Taten. Bezahlbaren Wohnraum zu sichern, ist eine Zukunftsaufgabe, der wir uns hiermit stellen.

Ihr
Jann Jakobs

Quelle: OB-Kolumne der Woche, 22. Mai 2016