Keine Bio-Plastiktüten in die Biotonne

Für den Bioabfall sollen künftig keine „Bio-Plastiktüten“ oder kompostierbare Plastiktüten mehr benutzt werden.

Das teilte die Landeshauptstadt Potsdam heute mit und ruft ihre Bürger auf, diesen Rat in Zukunft zu berücksichtigen. Diese Bio-Tüten seien laut der städtischen Abfallberatung nämlich nicht für die Entsorgung von Küchen- und Gartenabfällen über die Biotonne geeignet.

Begründet wird dies damit, dass sie in der Kompostieranlage nicht ausreichend schnell zersetzt und abgebaut werden. Die Bio-Tüten müssten deshalb „wie herkömmliche Plastiktüten“ aussortiert und auch in Biogasanlagen als Störstoffe behandelt werden, da sie kaum vergären.

Weiterhin könne es passieren, dass Bio-Tüten aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu gängigen Plastiktüten nicht als solche erkannt werden und eine Biotonne deshalb wegen einer scheinbaren Fehlbefüllung nicht entleert wird, erklärt die Stadt in ihrer Mitteilung.

Laut Umweltbundesamt ist die ökologische Bilanz der kompostierbaren Tüten ohnehin nicht viel besser als die herkömmlicher Plastiktüten. Denn auch für den Anbau ihrer „Plastik“-Rohstoffe, wie etwa Mais oder Zuckerrohr, wird Erdöl benötigt – etwa im Herstellungsprozess für Dieselkraftstoff oder Düngemittel. Durch die nicht seltene Überdüngung der Böden würden diese zudem geschädigt und das Grundwasser verunreinigt. Weitere Risiken für Umwelt und Natur birgt der Einsatz von Pestiziden und teilweise gentechnisch veränderten Pflanzen.

Es empfiehlt sich also der Umwelt, aber auch dem Geldbeutel zuliebe, eher auf Papiertüten, Küchenkrepp oder Zeitungspapier zum Verpacken der Bioabfälle zurück zu greifen.

Für Fragen zur Biotonne hat der Bereich öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger eine Hotline unter der Telefonnummer 0331 2893331 geschaltet.

Quelle: PM der Landeshauptstadt Potsdam, 21. Juli 2016