BBU: Wenig Leerstand in Potsdam

Der Verband lud zu seiner Jahrespressekonferenz zur Wohnungssituation in Brandenburg in die Zentrale der ProPotsdam ein.

Maren Kern. Foto: BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e. V.

Dem BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e. V. machen die geringe Zahl der freien Wohnungen im direkten Umkreis von Berlin und die anhaltend hohen Leerstände im weiteren Metropolenraum Sorgen: „Die Brandenburger Wohnungspolitik muss Antworten auf diese sehr unterschiedlichen Entwicklungen und Herausforderungen geben, damit keine Region zurückbleibt“, so Vorständin Maren Kern auf der BBU-Jahrespressekonferenz Brandenburg am 14. Juli in Potsdam. Für die Landeshauptstadt stellte der Verband einen Leerstand von 2,6 Prozent fest (-0,1 Prozent im Vergleich zu 2018).
im weiteren Metropolenraum habe bei der Leerstand 2019 bei 10,4 Prozent (2018: 10,3 Prozent) und damit fast fünfmal so hoch wie in der direkten Umgebung gelegen. In etlichen Städten dieser Teilregion stünden zudem mehr als jede fünfte, in einigen sogar auch mehr als jede dritte Wohnung dauerhaft leer. „Hier müssen wir im ‚Bündnis für Wohnen‘ gemeinsam mit dem Land und anderen Akteuren dringend gegensteuern“, unterstrich Kern.

Wenig Corona-Stundungen
Gute Nachrichten gab es laut BBU aber auch: Die Zahl der Corona-bedingten Mietstundungen für Wohnungen sei im Juni weiter gesunken, im April habe der Anteil bei 0,36 Prozent, im Mai bei 0,13 Prozent und im Juni nur noch bei 0,09 Prozent aller Mietverhältnisse in Brandenburg gelegen. Gerade auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Folgen sei so wieder besonders deutlich geworden: „Wer bei einem BBU-Mitgliedsunternehmen wohnt, wohnt sicher. Von Anfang an haben wir deutlich gemacht, dass die Stundung von Mietzahlungen für uns selbstverständlich ist“, so Kern. „Das gilt auch nach wie vor.“
Auch über Mietstundungen hinaus hätten die BBU-Mitgliedsunternehmen mit breiter Kommunikation oder der Organisation von Nachbarschaftshilfe einmal mehr deutlich gemacht, dass die soziale Wohnungswirtschaft unverzichtbar sei. „Diese Bedeutung für das gute Zusammenleben muss von der Politik anerkannt und gestärkt werden“, betonte die Vorständlerin.

Stabile Wohnkosten, starker Neubau
Die Nettokaltmieten hätten 2019 bei den Brandenburger Mitgliedsunternehmen durchschnittlich bei 5,18 Euro pro Monat und Quadratmeter (+2,2 Prozent) gelegen, so der BBU. Inklusive der Betriebskostenvorauszahlungen von 2,45 Euro pro Monat und Quadratmeter hätten die Wohnkosten stabil bei 7,63 Euro (+1,7 Prozent) gelegen. Eine durchschnittliche BBU-Wohnung habe damit rund 458 Euro im Monat gekostet. „Besonders günstig wohnte es sich in den Städten des weiteren Metropolenraums – hier betrug der Unterschied zum Mittelwert des Berliner Mietspiegels rund 27 Prozent“, so der BBU.
Stabil seien auch die Investitionen gewesen. Mit rund 595 Millionen Euro im Jahr 2019 hätten sie bereits im sechsten Jahr in Folge über der Marke von einer halben Milliarde Euro gelegen. Für 2020 seien sogar gut 805 Millionen Euro an Investitionen geplant (+35,4 Prozent). Allerdings sei noch unklar, inwieweit sie angesichts der Pandemie-bedingten Einschränkungen in vollem Umfang umgesetzt werden könnten.
Beim Neubau sei 2019 mit 1.106 fertiggestellten Wohnungen der höchste Stand seit 1999 verzeichnet worden. „Auffällig: In Zukunft sollen im Berliner Umland deutlich mehr Wohnungen von Berliner BBU-Mitgliedsunternehmen auf den Weg gebracht werden als bisher.“

Entwicklung der Mieten
„Überall günstige Mieten“ machte der BBU aus: Die Nettokaltmieten hätten 2019 bei den Brandenburger Mitgliedsunternehmen flächendeckend unter 6 Euro gelegen, zehn Landkreise oder kreisfreie Städte hätten sogar 5 Euro und weniger gemeldet. Für Potsdam machte der BBU in seiner Präsentation einen Durchschnittskaltmiete von 5,99 Euro (im Vergleich zu 5,84 Euro im Jahr davor).
Im BBU sind rund 350 Wohnungsbaugesellschaften in Berlin und Brandenburg vereint. Nach eigenen Angaben bewirtschaften sie fast 50 Prozent aller Mietwohnungen in Brandenburg und etwa 43 Prozent der Mietwohnungen in Berlin.

Quelle: BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e. V.

Die Präsentation zur Jahrespressekonferenz 2020 mit ausführlichen Daten und Zahlen finden Sie hier.