Baustart im Kirchsteigfeld rückt näher

Die Stadtverwaltung legt der Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch, den 19. August 2020 die 4. Änderung des Bebauungsplans Nr. 18 für den Teilbereich „Priesterweg“ zur Entscheidung vor.

Das teilte das Rathaus mit. Mit der Änderung des Planwerks rücke für den zirka 1,95 ha großen Bereich zwischen Priesterweg, Ricarda-Huch-Straße und Tram-Haltestelle Priesterweg die Bebauung einer der letzten noch freien Bauflächen des Kirchsteigfeldes in greifbare Nähe.

„Die bisher im Bebauungsplan festgesetzte Mischnutzung aus Gewerbe und Wohnen konnte in den vergangenen Jahren nicht umgesetzt werden“, so Andreas Goetzmann, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Stadterneuerung. „Die neuen Entwicklungsperspektiven für diese Fläche sehe ich daher positiv. Durch die Änderungen des Bebauungsplans und seine Umsetzung wird die Fläche selbst und letztendlich auch das Kirchsteigfeld an dieser Stelle einen angemessenen und der ursprünglichen städtebaulichen Idee gerecht werdenden baulichen Abschluss erfahren. Gleichzeitig tragen wir hier dem Bedarf an modernem und gut erschlossenem Wohnraum Rechnung.“

Mit der Änderung der Planfestlegungen zu einem allgemeinen Wohngebiet solle nun die Nutzung der Fläche für die Realisierung von dringend benötigtem und nachfragegerechtem Wohnungsbau ermöglicht werden. Zudem werde der bislang nicht realisierte Standort für eine Kindertagesstätte auf eine heute bedarfsgerechte Größe verkleinert.

„Das dem Bebauungsplan zu Grunde liegende städtebauliche Konzept in Form einer 4-5 geschossigen Blockrandbebauung greift charakteristische Elemente des ursprünglichen städtebaulichen Konzeptes, wie z. B. Sichtachsen, vor- und rückspringende Gebäudeteile, die Schaffung von Torsituationen durch einzelne höhere Gebäudeteile zur Betonung des Gebietseingangs an der westlichen Ricarda-Huch-Straße sowie die räumliche Verortung der Stellplätze innerhalb der Gebäude in einem Garagengeschoss auf. Darüber hinaus wird auch der 25 m breite Grünstreifen, parallel zur geschützten Allee entlang des Priesterweges, weiterhin wesentlicher Bestandteil der Planung sein. Die später sowohl als Wiesenflächen als auch als dicht mit Sträuchern bepflanzten Flächen tragen wesentlich zur Eingrünung des Gebietes bei. Die Vorhabenträgerin hat sich vertraglich zur Umsetzung des vorgesehenen städtebaulichen Konzeptes verpflichtet“, heißt es in der Mitteilung der Stadtverwaltung.

Die Öffentlichkeits- und Trägerbeteiligung wurde im Januar 2019 abgeschlossen, die eingegangenen Stellungnahmen wurden ausgewertet und bei der Abwägung berücksichtigt. Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung seien in erster Linie Hinweise bezüglich des Arten- und Naturschutzes eingegangen.

PNN und MAZ berichten in ihren heutigen Ausgaben über die Änderung des Bebauungsplans Nr. 18 „Kirchsteigfeld“, die die Stadtverwaltung der Stadtverordnetenversammlung am 19. August vorlegen wolle. Das Areal solle „von einem Mischgebiet für Gewerbe und Wohnen in ein reines Wohngebiet umgewandelt werden“, schreiben die PNN. Damit werde „die Realisierung von dringend benötigtem und nachfragegerechtem Wohnungsbau ermöglicht“, wie die MAZ kommentiert. 165 Wohnungen wolle „das in Potsdam bekannte Wohnungsunternehmen Semmelhaack“ an der Ricarda-Huch-Straße errichten, ist in den PNN zu lesen. Rund 20 Millionen Euro sollen investiert werden, habe das Unternehmen auf PNN-Nachfrage mitgeteilt. Ein Drittel der geplanten Wohnungen sollen Sozialwohnungen sein, dafür wolle Semmelhaack „entsprechende Fördermittel“ beantragen. Laut Angabe des Unternehmens sei ein Baustart schon in diesem Jahr möglich.

Den Artikel der PNN finden Sie hier.

Quellen: Bereich Presse und Kommunikation der Landeshauptstadt Potsdam; MAZ & PNN, Ausgaben vom 11. August 2020