3,5 Millionen Euro für weitere Stadtentwicklungsprojekte in Potsdam

Bauminister Guido Beermann hat der Stadt heute Fördermittel aus den neuen Bund-Länder-Programmen „Lebendige Zentren“ und „Sozialer Zusammenhalt“ ausgereicht.

Außerdem wurden für Projekte im Stadtteil Krampnitz Fördermittel der Europäischen Union in Höhe rund 2,6 Millionen Euro bewilligt.

„Die Landeshauptstadt Potsdam hat in den vergangenen Jahrzehnten auch dank der Städtebaufördermittel viel erreicht“, so Beermann, der die Fördermittel am gestrigen Dienstag auf digitalem Wege übergeben hat. „Die historische Innenstadt mit dem Holländischen Viertel und der Stadtteil Babelsberg sind weitgehend saniert. Die Jägervorstadt und die großen Wohngebiete Stern/Drewitz und Am Schlaatz haben profitiert. Wir wollen Potsdam weiter unterstützen wertvolle Bausubstanz zu erhalten, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und bezahlbaren Wohnraum für die Menschen zu schaffen. Das unterstützen wir mit Fördergeldern des Landes, aber auch des Bundes und der Europäischen Union.“

Im Sinne der Zielstellungen der bisherigen Programme „Aktive Stadtzentren“ und „Städtebaulicher Denkmalschutz“ werden mit dem neuen Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren – Erhalt und Entwicklung der Stadt- und Ortskerne“ die Anpassung, Stärkung und Revitalisierung und der Erhalt von Stadt- und Ortskernen, historischen Altstädten, Stadtteil- und Ortszentren, die Profilierung und Standortaufwertung sowie der Erhalt und die Förderung von Nutzungsvielfalt unterstützt. Ziel ist die Entwicklung der Zentren zu attraktiven und identitätsstiftenden Standorten für Wohnen, Arbeiten, Wirtschaft und Kultur.

Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung bewilligt für das Programmjahr 2020 2,65 Millionen Euro Bundes- und Landesmittel aus dem Programm „Lebendige Zentren“.

So werden für das Programmgebiet „Jägervorstadt Ost“ 2,2 Millionen Euro für die Sanierung des denkmalgeschützten Rathauses mit Verwaltungscampus bewilligt. 450.000 Euro gehen an das Programmgebiet „Am Findling“ unter anderem für die Neugestaltung des Willi-Frohwein-Platzes sowie die anteilige Umgestaltung der Grünfläche am Heidehaus.

Das Ziel des neuen Städtebauförderungsprogramms „Sozialer Zusammenhalt – Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten“ wiederum ist die Stabilisierung und Aufwertung städtebaulich, wirtschaftlich und sozial benachteiligter und strukturschwacher Stadt- und Ortsteile. Damit soll u.a. ein Beitrag zur Erhöhung der Wohn- und Lebensqualität und Nutzungsvielfalt, der Integration aller Bevölkerungsgruppen und zur Stärkung des Zusammenhalts in der Nachbarschaft geleistet werden. Das Programm bündelt die Aktivitäten einer sozialen Stadtentwicklung und zeichnet sich vor allem durch seinen interdisziplinären Ansatz aus. Quartiersmanagement und die Mobilisierung von Teilhabe und ehrenamtlichem Engagement werden stärker betont.

Im Programmjahr 2020 werden insgesamt 865.000 Euro Bundes- und Landesmittel in den einzelnen Programmgebieten bewilligt. 500.000 Euro werden vorrangig für die Umgestaltung des öffentlichen Raums und für die Stärkung des sozialen Zusammenhalts im Quartier „Am Schlaatz“ bewilligt. Für das Programmgebiet „Stern/Drewitz“ werden 365.000 Euro unter anderem für die Komplettierung der Gartenstadt Drewitz und die Weiterentwicklung der Bibliothek Am Stern bewilligt.

Potsdam hat seit 1991 rund 345 Millionen Euro Fördermittel aus mehreren Programmen für die Stadtentwicklung erhalten. Im Rahmen der Wohnraumförderung wurden rund 705 Millionen Euro für mehr als 17.800 Wohnungen bewilligt.

Auch im Rahmen des Stadt-Umland-Wettbewerbs werden über verschiedene Förderprogramme unterschiedliche Projekte gefördert. So auch die Altlastenbeseitigung am ehemaligen Werkstattgebäude K 27: Das ehemalige Werkstattgebäude wird zur städtischen Kindertagesstätte umgebaut. Der Hallenfußboden muss hierzu wegen der Kontaminierung saniert werden. Dabei geht es um die Aufnahme und fachgerechte Entsorgung der Hallensohle und Montagegruben sowie einen möglichen Aushub von darunterliegenden kontaminierten Bodenmaterialien und deren Entsorgung. Die Gesamtkosten betragen 300.000 Euro. Das Land stellt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 240.000 Euro zur Verfügung. Die Stadt Potsdam beteiligt sich mit 60.000 Euro.

Geld gibt es auch für die Sanierung des ehemaligen Heizhauses in Krampnitz. Dieses soll zur Energiezentrale für die Versorgung mit Wärme und Strom im neuen Stadtquartier in Krampnitz umgebaut werden. Gefördert werden unter anderem die Entkernung des Gebäudes einschließlich Schadstoffentsorgung und der Abbruch störender Anbauten, noch vorhandene technische Einbauten werden demontiert und entsorgt. Außerdem sollen die Außenanlagen hergerichtet werden. Die Gesamtkosten dafür betragen rund drei Millionen Euro. Das Land stellt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) rund 2,37 Millionen Euro zur Verfügung. Die Stadt Potsdam beteiligt sich mit rund 685.000 Euro.

Quelle: Brandenburger Staatskanzlei